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ADB:Oporin, Joachim

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Artikel „Oporin, Joachim“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 381, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Oporin,_Joachim&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 22:25 Uhr UTC)
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Oporin: Joachim O., gelehrter Theolog, geb. in Neumünster in Holstein am 12. September 1695, wo der Vater derzeit Prediger war. Privatim vorbereitet, bezog er 1711 die Universität Kiel und 1716 die Universität Wittenberg zum Studium der Philosophie und Theologie. Nachdem er von letzterer Universität die Magisterwürde erlangt, habilitirte er sich in Kiel als Privatdocent. Er lebte hier besonders in Freundschaft mit Mosheim, der sich damals auch hier aufhielt. Erst 1733 ward ihm eine außerordentliche Professur der Theologie zu Theil und zugleich der Charakter eines Oberconsistorialassessors. 1735 folgte er einem Ruf an die Universität Göttingen und ward zugleich Dr. theol. Er starb unverehelicht am 5. Sept. 1753. Von seinen zahlreichen Schriften erwähnen wir nur: „Historia critica de immortalitate mortalium“, 1735, fleißige Zusammenstellung der verschiedenen Ansichten. Hauptsächlich gegen H. Grotius: „Die Kette theils der in den Büchern des A. T. befindlichen buchstäblichen Vorherverkündigung von dem Heilande des menschlichen Geschlechts unter einander; theils des in den Opfern gestifteten Fürbildes von ihm mit der ersten Vorherverkündigung aus den alleinigen Büchern des A. T. angewiesen“, 1745, und völlig neu bearbeitet: „Die zum zweitenmal ausgearbeitete Kette der messianischen Weissagung A. T.“ 1751. Mit Scharfsinn vertheidigt er den buchstäblichen Sinn der A. T. Weissagungen. Von seinem positiven Standpunkt aus schrieb er auch: „Die Geschichte des auf göttliches Ansehen jederzeit gegründeten Glaubens an den Weltheiland erläutert“, 1794. Von ihm existirt auch eine Uebersetzung des Propheten Sacharja mit Paraphrase und Anmerkungen 1747 und seine letzte Schrift: „Jesus in der Kirche bis an das Ende der Welt, überzeugend gezeigt aus dem Büchlein der Offenbarung vom 10.–22. Capitel und dessen bisheriger augenscheinlicher Erfüllung“, 1753.

Molleri Cimbr. litt. I, 472. – Thieß, Gelehrtengesch. der Univ. Kiel, S. 322. – Köster, Gesch. des Stud. d. prakt. Theol. in Kiel., S. 34. – Pütter, akadem. Gelehrtengesch. von Göttingen 1765, S. 24. – Döring, die gelehrten Theologen III, S. 158. – Carstens, die theol. Facultät zu Kiel, 1875, S. 26.