Zum Inhalt springen

ADB:Palitzsch, Johann Georg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Palitzsch, Johann Georg“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 80–81, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Palitzsch,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 18. November 2024, 06:00 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 25 (1887), S. 80–81 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Georg Palitzsch in der Wikipedia
Johann Georg Palitzsch in Wikidata
GND-Nummer 118591347
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|80|81|Palitzsch, Johann Georg|Siegmund Günther|ADB:Palitzsch, Johann Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118591347}}    

Palitzsch: Johann Georg P., Astronom, geb. am 11. Juni 1723 zu Prohlis in Sachsen, † am 22. Februar 1788 zu Leubnitz (ebendaselbst). P. war seines Zeichens ein schlichter Landmann, der sich durch eigene Kraft in verschiedenen Wissenschaften beträchtliche Kenntnisse erwarb und es bis zum Correspondenten der St. Petersburger Akademie und der Royal Astronomical-Society in London brachte. Er beschäftigte sich viel mit Naturkunde und legte sich eine durch Reichhaltigkeit ausgezeichnete Naturaliensammlung nebst botanischem Garten an; mehr Fleiß noch wendete er auf die Astronomie und verfertigte sich mehrere seiner Instrumente selbst. Auch in der damals herrschenden Wolf’schen Philosophie war er vollkommen heimisch. Mit einem achtfüßigen Fernrohr pflegte er namentlich die veränderlichen Sterne zu beobachten, und in der That gelang es [81] ihm, die Periode von β Lyrae und von Algol zu erkennen, allerdings in Gemeinschaft mit Montanari, Pigott und Chr. Kirch. Als er am 25. December 1758 wieder in gewohnter Weise den gestirnten Himmel untersuchte, bemerkte er einen Nebelstern, der sich fortbewegte und den er für einen Kometen hielt. Eben damals erwartete man die Wiederkehr des von Halley berechneten und seitdem dessen Namen tragenden Kometen; P. kam auf die Vermuthung, sein Fund könne am Ende der gesuchte Fremdling sein, und fragte deswegen bei Chr. Hoffmann (dem damaligen Professor der Astronomie im benachbarten Dresden) um Rath an. Dieser bestätigte vollkommen die ihm bekannt gegebene Muthmaßung, und bald trafen auch von anderen Fachmännern Mittheilungen in gleichem Sinne ein; immerhin ging Palitzsch’s Entdeckung derjenigen der übrigen Astronomen nahezu um einen vollen Monat voran.

Nouvelle Biographie Générale, 39. Band. – Wolf, Geschichte der Astronomie, S. 418, 703, 738. – Maedler, Geschichte der Himmelskunde, 2. Band S. 22, 548.