ADB:Raey, Johannes de
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Descartes zu verbessern und zu ergänzen; so äußerte er sich bezüglich der Erkenntnißlehre völlig aristotelisch, bekämpfte aber die Annahme der Ewigkeit der Welt oder der göttlichen Natur der Gestirne; hauptsächlich handelt er über das Wesen der Materie und über den Ursprung der Bewegung, wobei er sich durchaus auf cartesianischem Boden bewegt. Als anderweitige Schriften werden (bei Jöcher) [158] angeführt: „Disputatio philosophica de loco“ (1667), „Cogitatio de natura humani sermonis“ (1692) und „Dictionarium geographicum“ (1680).
Raey: Johannes de R. (oder Raei), dessen Geburtsjahr unbekannt ist, studirte in Utrecht, wo er im J. 1641 mittelst einer Dissertation „Theses Cartesianae“ als Doctor der Philosophie und der Medicin promovirte; hierauf siedelte er nach Leyden über, wo er 1651 die Erlaubniß erhielt, über Aristoteles zu lesen, und 1652 als Professor der Philosophie angestellt wurde, außerdem auch seit 1658 Vorlesungen über Medicin halten durfte. Gegen Ende des Jahres 1668 ging er nach Amsterdam, wo er im Januar 1669 die Professur mit einer „Oratio de sapientia veterum“ antrat. Er starb am 30. November 1702. In seiner Schrift „Clavis philosophiae naturalis seu introductio ad naturae contemplationem Aristotelico-Cartesianam“ (1654, 2. Aufl. 1677) suchte er die aristotelische Philosophie, deren unbedingte Herrschaft er verwarf, durch die Lehre des- Van der Aa, Biogr. Woordenboek der Nederlanden. XVI, 43.