Zum Inhalt springen

ADB:Rieß, Richard von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rieß, Richard von“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 384–385, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rie%C3%9F,_Richard_von&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 07:59 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Riggenbach, Niklaus
Band 53 (1907), S. 384–385 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Richard von Rieß in der Wikipedia
Richard von Rieß in Wikidata
GND-Nummer 116545275
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|53|384|385|Rieß, Richard von|Friedrich Lauchert|ADB:Rieß, Richard von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116545275}}    

Rieß: Richard von R., katholischer Theologe, geboren am 19. März 1823 zu Schwäbisch-Gmünd, † am 6. October 1898. Er studirte Theologie in Tübingen und wurde am 28. September 1846 in Rottenburg zum Priester geweiht; Dr. phil.; 1849 wurde er Repetent in Ehingen; 1850–56 Lehrer der Mathematik und Geographie im Erziehungsinstitut des Dr. Lichtenstein in Neutrauchburg; 1856 Kaplaneiverweser in Ratzenried, dann Pfarrverweser in Merazhofen und Ochsenhausen, 1858 Pfarrer in Unterboihingen und Schulinspector, 1864 Stadtpfarrer und Schulinspector in Ludwigsburg; daneben wurde er außerordentliches Mitglied des katholischen Kirchenraths in Schulsachen mit dem Titel Oberschulrath; am 27. October 1879 wurde er zum Domcapitular in Rottenburg ernannt, am 30. November 1879 installirt; seit 1886 war er Vertreter des Domcapitels in der 2. Kammer; 1898 Dr. theol. hon. causa. R war auch Vorsitzender des Sülchgauer Alterthumsvereins.

Wissenschaftlich war R. auf dem Gebiete der biblischen Geographie thätig. Sein Hauptwerk ist der Bibel-Atlas, der zuerst unter dem Titel erschien: „Die Länder der heiligen Schrift. Historisch-geographischer Bibel-Atlas als Hilfsmittel zum Verständniß der heiligen Schrift und der biblischen Geschichte. Zugleich mit Rücksicht auf die heutigen geograhischen Verhältnisse Palästina’s, der Sinai-Halbinsel und der Ruinenfelder von Assyrien und Babylon“ (Freiburg i. Br. 1864; 7 Karten); in den späteren Auflagen: „Bibel-Atlas in zehn Karten nebst geographischem Index“ (2. Aufl. 1887; 3. Aufl. 1895). Für die internationale Verbreitung des Werkes erschien die lateinische Ausgabe: „Atlas Scripturae sacrae. Decem tabulae geographicae cum indice locorum Scripturae sacrae Vulg. edit., scriptorum ecclesiasticorum et ethnicorum“ (ebd. 1896; 2. Aufl. bearbeitet von C. Rückert, 1906). Schon früher war eine französische (1879) und eine englische Ausgabe (1880) erschienen. Eine „Beigabe zum Bibel-Atlas“ bildet das Werk: „Biblische Geographie. Vollständiges biblisch-geographisches Verzeichniß als Wegweiser zum erläuternden Verständniß der heiligen Schriften Alten und Neuen Testaments“ (Freiburg i. Br. 1872). Eine „Wandkarte von Palästina“ gab R. ebenda 1889 heraus; 3. Ausg. 1897. In der Tübinger Theologischen Quartalschrift veröffentlichte er die Abhandlung: „Zur Beleuchtung der Topographie des alten Jerusalem“ (52. Jahrg. 1870, S. 181–215). Er war auch Mitarbeiter der [385] Zeitschrift des deutschen Palästina-Vereins. Für die 2. Auflage des Kirchen-Lexikons von Wetzer und Welte schrieb er den Artikel „Palästina“ (IX; 1275 bis 1294).

Neher, Personal-Katalog der Geistlichen des Bisthums Rottenburg, 3. Aufl. (Schw. Gmünd 1894), S. 105 f.