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ADB:Sampson

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Artikel „Sampson“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 310–311, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sampson&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 19:30 Uhr UTC)
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Band 30 (1890), S. 310–311 (Quelle).
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Sampson (Samson oder Sanson), ein niederländischer Componist aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, über dessen Leben wir gar keine Nachricht haben, von dem wir aber mehrere Arbeiten in Sammelwerken des 16. Jahrhunderts besitzen, durchweg in Deutschland in den Jahren 1537–1559 gedruckt. Fétis glaubt wol deshalb, daß er in Deutschland gelebt habe, eine Annahme, die bei der steten Neigung der Deutschen, allen Völkern gerecht zu werden und das Gute zu nehmen, woher es auch stamme, sich schwer festhalten läßt. Wir kennen von ihm eine Messe über das niederdeutsche Lied „Es sout ein meiskin halen win“, zu 4 Stimmen, 1541 von Rhau in Wittenberg gedruckt, das Lied selbst vierstimmig gesetzt im Forster 1540. Dies letztere liegt mir in Partitur vor. Es unterscheidet sich so wesentlich von den Liedern der deutschen Componisten dieser Zeit, daß sich die verschiedene Kunstrichtung der beiden Völker an diesem Liede [311] so recht kund gibt. Der Charakter ist mehr humoristisch als sentimental und die Behandlung der Stimmen eine völlig andere, als bei den Deutschen. Der Satz ist vortrefflich. Die übrigen vier Tonsätze sind 3- und 4stimmige Motetten, von denen das „Pater a nullo est factus“ besonders gefallen haben muß, da es von 1538–1559 in drei Sammelwerken Aufnahme gefunden hat (s. meine Bibliogr. Berlin 1877, p. 829).