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ADB:Schut, Cornelis

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Artikel „Schut, Cornelis“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 106–107, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schut,_Cornelis&oldid=- (Version vom 16. Oktober 2024, 00:44 Uhr UTC)
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Schut: Cornelis S., Maler und Radirer. Die Angaben seines Geburts- und Sterbejahres wechseln bei den verschiedenen Schriftstellern, die sich mit dem Künstler beschäftigen. Nach den neuesten Forschungen ist er in Antwerpen am 13. Mai 1597 geboren. Die fruchtbare Kunstentwicklung Antwerpens in jener Zeit blieb nicht ohne günstigen Einfluß auf ihn, und dieser war um so lebendiger, als Rubens selbst sein Lehrer wurde. Als Historienmaler führte er große [107] Werke aus, kirchliche wie allegorische und Rubens scheint seinem Zögling recht gewogen gewesen zu sein, da er ihm Bestellungen für Altarbilder übergab; man erzählt, daß dieser dennoch auf seinen Lehrer neidisch war und vermuthete, derselbe überlasse ihm Arbeiten nur für Landkirchen; was übrigens zu dem oft vorkommenden Klatsch zu rechnen sein dürfte. Uebrigens besitzt seine Vaterstadt ebenfalls mehrere Hauptwerke von ihm, so auch eine Himmelfahrt der Maria, ein Plafondgemälde in der Hauptkirche, eine Magdalena beim Leichnam Christi in S. Jacob. Neben Brüssel besitzen auch außerhalb Belgiens verschiedene Museen Werke seiner Hand; so ist im Belvedere zu Wien ein Hero und Leander. Gerard Seghers malte ihm oft Blumenkränze und S. hat namentlich Madonnen in denselben angebracht. Solche Gemälde trifft man oft an, wie im Dresdener Museum. Er soll auch bei der Ausschmückung von Gent bei Gelegenheit des Einzugs des Erzherzogs Ferdinand mit verschiedenen Künstlern beschäftigt gewesen sein. Diese Malereien erschienen in Stichen als Illustrationen des Werkes: Ser. Principis Ferdinandi triumphantis Introitus … 1636. Nach den Bildern Schut’s stachen verschiedene Künstler, vornehmlich sein Schüler Witdoeck, der von der Malerei zum Stiche überging, Hollar, Natalis u. a. Er selbst war auch mit der Radirnadel vielfach beschäftigt, da wir über 130 Blätter von ihm zählen. Die meisten sind in kleinem Formate und oft flüchtig aber geistreich ausgeführt. Man glaubte auch nach dem Bericht des Bermudes, er wäre in Spanien gewesen, doch dürfte hier eine Verwechslung mit einem anderen Künstler desselben Namens obwalten. Der Künstler ist um 1660 gestorben und in der S. Willibrorduskirche außerhalb Antwerpen begraben. Sein Bildniß, nach van Dyck’s Zeichnung, hat Vorstermann für die Ikonographie gestochen.

s. Immerzeel. – Kramm. – v. Lerius, Katalog von Antwerpen.