ADB:Smechel, Martin

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Artikel „Smechel, Martin“ von Martin Wehrmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 478, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Smechel,_Martin&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 04:40 Uhr UTC)
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Smechel: Martin S., lateinischer Dichter um 1600. Er stammt aus Bärwalde in Pommern, besuchte das fürstliche Pädagogium in Stettin, in dessen Album er 1594 eingetragen ist. In demselben Jahre ist er auch in Frankfurt a. O. immatriculirt (Frankfurter Matrikel, herausgegeben von E. Friedländer I, 386: Martinus Schmichel Berwaldensis). Am 16. October 1602 ist er in der Matrikel von Greifswald als „Martinus Schmegelius P. L. Berwaldensis Pom.“ etc. verzeichnet worden. Wo und von wem er die Dichterwürde erhalten hat, ist unbekannt. Ebensowenig wissen wir genaueres über seine späteren Schicksale. Bis ungefähr zum Jahre 1608 scheint er sich noch in Greifswald aufgehalten zu haben. Später ist er nach nicht ganz sicheren Angaben Rector in seiner Vaterstadt und Belgard gewesen. Auf der letzten von ihm bekannten Schrift, welche 1639 erschienen ist, nennt er sich ecclesiasta.

Veröffentlicht hat er von 1602–1608 in Greifswald eine ganze Reihe von lateinischen Reden, Disputationen und Gedichten (z. B. pro nobilissima arte poëtica, syntagma cosmographiae u. a. m.). 1607 erschien von ihm ein lateinisches Weihnachtsspiel: „Phasma natalium Theandropicorum in piam memoriam redemptoris et servatoris immundi mundi“. Dasselbe führt in 5 Acten, deren Inhalt deutsche Argumente angeben, die Geburtsgeschichte Jesu Christi von der Verkündigung bis zur Rückkehr aus Aegypten vor. Die Darstellung ist nicht ungeschickt, wenn auch die Handlung sich natürlich in den einfachsten Grenzen bewegt, eingefügt sind Chorlieder von Engeln. Die lateinischen Verse sind theilweise recht ungeschickt. Ein zweites Stück des S., „Hercules Academicus“, das 1621 erschien, ist nur dem Titel nach aus einer Anzeige bei Micraelius bekannt. Von späteren Werken sei nur noch der „Fasciculus orationum“ (Sedini 1620) angeführt, aus welchem Dähnert, Pom. Bibliothek IV, 402–427, die oratio pro laudatissima et potentissima Pomerania abdruckt.

Erwähnt wird S. in Vanselow’s Gelehrtem Pommern, S. 103. – Oelrichs, Entwurf einer Bibliothek zur Geschichte der Gelahrtheit in Pommern S. 12. – Micraelius, Anhang zu den Sechs Büchern vom alten Pommernland unter den Jahren 1609, 1610, 1620, 1621. – Brüggemann, Beiträge zu der ausführlichen Beschreibung I, 140, 144, 183. – M. Wehrmann, Aus Pommerns Vergangenheit S. 120, 124. – Die Schriften Smechel’s finden sich fast alle in der Bibliothek des Marienstiftsgymnasiums in Stettin.