Zum Inhalt springen

ADB:Stöckel, Mathes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Stöckel, Mathes“ von Georg Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 283, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:St%C3%B6ckel,_Mathes&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 10:13 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Stöckel, Leonhard
Nächster>>>
Stöckel, Wolfgang
Band 36 (1893), S. 283 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Dezember 2013, suchen)
Mathes Stöckel in Wikidata
GND-Nummer 138545901
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|36|283|283|Stöckel, Mathes|Georg Müller|ADB:Stöckel, Mathes}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138545901}}    

Stöckel: Mathes St., erster Hofbuchdrucker des Kurfürsten August, Sohn des ersten Dresdener Buchdruckers Wolfgang St. (s. u.), scheint erst ein Jahrzehnt nach dem Tode seines Vaters dessen Druckerei übernommen zu haben. Aus dem Jahre 1553 kann ich den ersten Druck, die Dresdener Apothekertaxe, nachweisen. 1555 wurde St. Bürger, seit 1589 saß er im Rathe. 1568 wurde er als Hofbuchdrucker verpflichtet. Seine Werkstatt befand sich in dem 1567 gebauten kurfürstlichen Kanzleihause. Seit 1571 druckte er in Gemeinschaft mit Gimel Bergen; später erscheint er wieder allein. Er war namentlich mit dem Drucke der kurfürstlichen Verordnungen beschäftigt, für die er 1572 ein Privilegium erhielt. Er war dadurch in einer Zeit sehr in Anspruch genommen, wo die Reform der Verwaltung größere Veröffentlichungen nöthig machte. So ist die Concordienformel und das Concordienbuch in seiner Werkstatt gedruckt worden. Daneben wurde er vom Dresdener Rathe vielfach beschäftigt; unter andern druckte er die Kleiderordnung vom Jahre 1595. Aus seiner Officin gingen ferner die Predigten der Hofprediger Philipp Wagner, Lysthenius, Jenisius, Mirus, Selnecker, Hoë von Hoënegg, auch die von Jakob Andreä während seines sächsischen Aufenthaltes hervor. Mehrere Schulcomödien wurden von St. gedruckt, z. B. 1555 „Johannes Krüginger’s Historie vom reichen Mann und armen Lazarus (Goedeke, Grundriß II², 361 Nr. 147, 373). Vielfache Privilegien schützten ihn gegen den Nachdruck. Im J. 1604 wird er als gestorben erwähnt. Sein gleichnamiger Sohn führte das Geschäft fort, starb aber bereits 1605.

H. Klemm, Zur Gesch. der Typographie und des Buchhandels in Dresden (Sammlung der Dresdener Stadtbibliothek, Hist. Dresd. 153a) S. 91. – Chr. Schöttgen, Historie der Dreßdnischen Buchdrucker. Dreßden 1740. S. 8, 9. – J. A. Gleich, Annales Ecclesiastici I. Dresden und Leipzig 1730. – Ueber Stöckel’s Buchdruckerzeichen s. Schöttgen a. a. O. S. 9. – Im kgl. Hauptstaatsarchive zu Dresden befinden sich zahlreiche Nachrichten über St.