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ADB:Stockmann, Paul

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Artikel „Stockmann, Paul“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 295, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stockmann,_Paul&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 19:19 Uhr UTC)
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Stockmann: Paul St., lutherischer Prediger, † 1636. St. wurde zu Lauchstädt (1602 oder 1603) geboren. Er fungirte erst als Feld- und Schiffsprediger des Königs Gustav Adolf von Schweden, sodann als deutscher Pastor zu Norrtelge, einer Seestadt in Upland. Da er aber das nordische Klima nicht vertragen konnte, ging er nach Deutschland zurück, hielt sich fünf Jahre in Wittenberg und ein Jahr in Leipzig auf, wurde Pfarrer auf dem Neumarkt vor Merseburg und nicht lange darauf Pastor und Senior des Kirchenministeriums zu Lützen. Hier starb er am 9. September 1636, im 33. Jahre seines Alters, an der Pest.

Von seinen Veröffentlichungen verdienen die Trauerreden erwähnt zu werden, welche er auf den Tod des Königs Gustav Adolf von Schweden und andere in der Lützener Schlacht (1632) gefallene Helden gehalten hat; sie erschienen unter dem Titel „Lamentationes Lutzenses“ 1635 in 4° in Leipzig. Auch ist er der Dichter des Passionsliedes „Jesu Leiden, Pein und Tod“ u. s. w. (Passionsgeschichte in 34 Strophen. Erster Druck in „Der Christen Leibstücke etc.“ von Paulo Stockmannen. Leipz. 1641. [Göttg. Bibl.]) und des Liedes „Der frömmste Mann und Gottes Sohn ist schon am Kreuz verschieden“. Dagegen wird das Lied „Verzage nicht, o Häuflein klein“, welches Gustav Adolf vor Beginn der Schlacht von Lützen am 6. Nov. 1632 singen ließ, sowohl von Koch, Gesch. des Kirchenliedes III. Bd., 3. Aufl. 1867, S. 116 als auch von Fischer, Kirchenliederlexikon, 2. Hälfte, 1879, S. 300 ff. dem Michael Altenburg zugeschrieben.

Zu vgl. (Zedler,) Universal-Lexikon Bd. 40 (1744) Sp. 260 ff.; ferner Koch a. a. O. III. Bd., S. 85; Fischer a. a. O. I, S. 376.