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ADB:Stravius, Georg Paul

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Artikel „Stravius, Georg Paul“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 550–551, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stravius,_Georg_Paul&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 13:28 Uhr UTC)
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Stravius: Georg Paul St., Weihbischof von Köln, geboren zu Borchloen im Fürstbisthum Lüttich um 1600, † zu Köln am 4. Februar 1661. Aus seinem früheren Leben ist nur bekannt, daß er Doctor der Theologie und Secretär bei der Nuntiatur in Köln, später Kanonikus des Stifts St. Ursula [551] in Köln war. 1640 wurde er zum Titularbischof von Joppe und Weihbischof des Kurfürsten Ferdinand von Köln ernannt und am 17. Februar 1641 von dem Fürstbischof von Osnabrück, Franz Wilhelm Grafen v. Wartenberg, zu Bonn consecrirt. (Bei dieser Gelegenheit veröffentlichte J. H. Heister, der Neffe des Aegidius Gelenius, die Schrift: Suffraganei Colonienses; s. A. D. B. XI, 672.) Im Auftrage des Nachfolgers des Kurfürsten Ferdinand, Maximilian Heinrich, verfaßte St. für die 1662 zu haltende Diöcesansynode die „Decreta et statuta“ (s. A. D. B. XXI, 54). Diese wurden gedruckt der Synode vorgelegt. Eine darin enthaltene sehr scharfe Rüge des Unfugs, daß die Archidiakonen gegen eine jährliche Abgabe Priestern erlaubten, eine Concubine zu halten, erregte aber solchen Anstoß, daß die ganze Auflage, angeblich bis auf vier Exemplare, vernichtet und durch einen corrigirten Neudruck ersetzt wurde. – Ein älterer Bruder von St., Richard Paul St., geboren um 1590, war Weihbischof von Lüttich (Titularbischof von Dionysia), † im Juni 1653.

Becdelièvre, Biographie Liégoise II, 118. – F. E. v. Mering, Die hohen Würdenträger der Erzdiöcese Köln, 1846, S. 79.