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ADB:Teichmann, Friedrich

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Artikel „Teichmann, Friedrich“ von Carl Leisewitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 541, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Teichmann,_Friedrich&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 09:16 Uhr UTC)
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Teichmann: J. C. Friedr. T., landwirthschaftlicher Schriftsteller und Rittergutsbesitzer zu Muckern und Neumuckershausen bei Leipzig, Mitglied mehrerer ökonomischen Vereine. Er ward am 15. August 1783 in Zedlitz bei Borna in Sachsen geboren und erhielt seine Schulbildung durch Privatunterricht seitens des Diakonus Küchelbecker in Frohburg, wo auch sein Vater ein Landgut gepachtet hatte. Durch seine Neigung dazu getrieben, erlernte er unter Anleitung seines Vaters die Landwirthschaft und mußte nach dessen früh erfolgtem Ableben schon im 22. Lebensjahre das väterliche Gut in Zedlitz nebst der erwähnten Pachtung übernehmen. Nach Ablauf der Pachtzeit erkaufte er noch die obengenannten Güter, deren Besitz ihm in der folgenden kriegerischen Zeit ganz außerordentliche Opfer verursachte. Nachdem er sich von solchen Verlusten wieder erholt hatte, war er unausgesetzt bemüht, seine Wirthschaft durch bessere Bodencultur und durch Ausdehnung des Futterbaues, sowie durch Vermehrung des Viehstandes und durch Verbesserung des Obstbaues zu heben. Sein reges Streben nach weiterer Ausbildung, welche er namentlich durch Benützung der landwirthschaftlichen Fachlitteratur zu fördern suchte, führte ihn zum Verkehr mit Schmalz und anderen namhaften landw. Schriftstellern, sowie zu reger Theilnahme am Vereinsleben und zur Ausführung von Instructionsreisen. Er hatte Glück mit einzelnen Erfindungen und Neuerungen, verbesserte den Pflug, führte die Lehmschindelbedachung und Lehmzopfesse nebst Verbesserungen im Feuerlöschwesen ein. Nachdem er schon 1812 eine selbständige Abhandlung über Teichfischerei veröffentlicht hatte und auch mit anderweitigen schriftstellerischen Leistungen hervorgetreten war, betheiligte er sich fleißig bei den von Schweitzer in Verbindung mit Anderen (1818–1825) herausgegebenen „Mittheilungen aus dem Gebiete der Landwirthschaft“. Auf diese Weise wurde er bald in weiteren Fachkreisen bekannt und fand Gelegenheit, mit berühmten Zeitgenossen wie Koppe, Thaer und Körte in persönlichen Verkehr zu treten; er wirkte mit bei der Gründung der Leipziger Hagelversicherungsanstalt, gab Anlaß zur Errichtung einer landwirthschaftlichen Abtheilung der naturforschenden Gesellschaft in Altenburg und war auch bei der Vorbereitung der ersten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe betheiligt. Infolge dessen wurden ihm aus dem Kreise seiner Fachgenossen verschiedene Vertrauensmandate übertragen, welche er bald zur Wahrung der landwirthschaftlichen Interessen auf dem Gebiete des Vereinswesens geltend zu machen, bald mit der Abgabe von Gutachten oder mittels Uebernahme von Commissionen auszuüben hatte. Bei solcher vielseitigen Inanspruchnahme sah er sich zur Einschränkung seiner litterarischen Thätigkeit gezwungen; dies hielt ihn aber nicht ab, noch einige kleinere Schriften über die Pflege der Obstbäume und über die Aufgabe des Feuerlöschwesens, deren letzte 1839 erschien, herauszugeben.

Brockhaus’ Conversationslexikon, 9. Auflage. – A. von Lengerke, Landwirthschaftliches Conversationslexikon.