ADB:Uytenbroeck, Moses van
Elsheimer anschloß. Nach der Rückkehr in seine Vaterstadt trat er im J. 1620 als Meister in die dortige Lucasgilde ein, deren Decan er im J. 1627 war. Er starb im J. 1648. In seinen älteren Bildern aus dem Jahre 1622 und noch früher behandelte er Landschaften aus der Umgebung Roms in Elsheimer’s Manier und mit Elsheimer’schem Schmelz. Seine späteren umfangreicheren Bilder, in denen sich der Einfluß Poelenburg’s bemerklich macht, wirken wegen ihres trockenen Tones und ihrer fahlen Farbe meist unangenehm, namentlich aber erscheint die Staffage der Landschaft, die U. gern aus der Tobiassage und aus der antiken Mythologie entlehnte, wegen ihrer ungenügenden Zeichnung oft höchst unerfreulich. Bilder Uytenbroeck’s findet man in den Galerien zu Wien, Prag, Augsburg, Kassel, Braunschweig, in den Ufficien zu Florenz, in der Galerie Arenberg in Brüssel, in Kopenhagen und anderswo. U. hat sich auch als Radirer und Stecher versucht und erfreut sich als solcher eines gewissen Rufes. Auch in seinen Stichen pflegte er Scenen aus der Bibel oder aus der Sagengeschichte, sowie Idyllen aus dem Hirtenleben als Staffage für seine landschaftlichen Hintergründe zu verwenden. Aber auch in ihnen vermißt man die Correctheit der Zeichnung und die nöthige Vornehmheit der Auffassung, während die geschickte Anordnung der einzelnen Gruppen und die vortreffliche Behandlung des Hell-Dunkels gefallen. Im ganzen kennt man 67 Blätter des Künstlers, die in dreierlei verschiedenen Techniken ausgeführt sind.
Uytenbroeck: Moses van U., auch Uitenbroeck, Uijtenbroeck oder Vijtden-Broeck geschrieben, war um das Jahr 1590 oder noch früher im Haag geboren. Er ging noch jung nach Rom, wo er sich eng an- Vgl. A. Bartsch, Le peintre-graveur. V, 79–119. – W. Bode, Studien zur Geschichte der holländischen Malerei. Braunschweig 1883. S. 337–340. – H. Riegel, Beiträge zur niederländischen Kunstgeschichte I, 91; II, 162, 213–215. Berlin 1882. – A. Woltmann und Karl Woermann, Geschichte der Malerei III, 809, 810. Leipzig 1888. – Ch. Le Blanc, Manuel de l’amateur d’estampes. IV, 77–79. Paris 1890.