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ADB:Wagner, Johann Valentin

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Artikel „Wagner, Johann Valentin“ von Max Heinze in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 507–508, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wagner,_Johann_Valentin&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 14:08 Uhr UTC)
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Wagner: Johann Valentin W. genannt Tell, Schmied (Zain-Schmied) und Gradirmeister zu Schmalkalden, geboren am 14. Decbr. 1682 in Schmalkalden, † am 17. Decbr. 1760 daselbst, der durch seine Wißbegierde und eifriges Selbststudium es zu einem nicht unbedeutenden Wissen auf den Gebieten der Mathematik, Physik und Philosophie brachte, verschiedene Maschinen erfand und in seinen Schriften namentlich die Wolff’sche Philosophie in verständlicher, aber nicht gerade tiefer Weise vertheidigte. Sie sind zusammen erschienen unter dem Titel: „J. V. W.s junioris verschiedene zur Vertheidigung und Erläuterung der Wolffischen Philosophie zum Theil schon vorhin gedruckte, zum Theil von neuem aufgesetzte kleine Schriften, nebst zweien mathematischen Tractätlein von der Mondwelt und einigen Maschinen mit Kupfern“ (Frankf. u. Leipzig 1735). Abgesehen von den beiden genannten „Tractätlein“ sind darin enthalten: „Sendschreiben an einen Prediger, der die Wolffischen Schriften zu lesen sich vorgenommen, darinnen die Vorurtheile von der Fatalität aller Dinge benommen werden“, sodann „Bescheidene und mit Saltz gewürtzte Entscheidung, einige zwischen Herrn D. und Prof. Langen und Herrn Hoff-Rath und Prof. Wolffen entstandene philosophische Streitigkeiten betreffend“. Diese Schrift hatte der Verfasser an Wolff gesandt mit der Bitte um ein Gutachten darüber, ob er dessen Ansichten richtig wiedergegeben habe; sie wurde dann ohne sein Wissen 1725 gedruckt und, da sie viel Beifall fand, in 2. Auflage mit einer Vorrede Joh. Ulrich Cramer’s (Frankf. u. Leipz. 1731) herausgegeben. Ferner finden sich in der Sammlung: „Die auf einen Felsen gegründete Pyramide der Wolffianischen Philosophie oder Noch fernere Erläuterung einiger in derselben übel verstandener Lehren von Gott, der Welt und der Seele des Menschen“, „Dancknehmlichste Schuldigkeit vor die Freunde und treuhertzige Ermahnung an die Feinde der Wolffischen Philosophie“, „Vernünfftige Gedanken über eine Eigenschafft der menschlichen Seele“, „Bedencken über de Cordua vernünfftige Gedancken vom Schatz-Graben und Thomasii Lehrsätze vom Laster der Zauberey“. Außer den Schriften dieser Sammlung ist noch von W. erschienen: „Nosce te ipsum. Nützliche Selbstkenntniß der Menschen“ (Marb. 1739).

[508] Carl G. Ludovici, Ausführlicher Entwurff einer vollständigen Historia der Wolff’schen Philosophie. – Zedler’s Universal-Lexicon. – Mittheilungen des Hrn. Superintendenten u. Oberpfarrer Obstfelder in Schmalkalden.