ADB:Wagner, Johann Georg (Landschaftsmaler)

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Artikel „Wagner, Johann Georg“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 508, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wagner,_Johann_Georg_(Landschaftsmaler)&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 02:37 Uhr UTC)
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Wagner: Johann Georg W., Landschaftsmaler, wurde am 26. October 1744 zu Meißen geboren. Sein Vater Johann Jakob W. (gebürtig aus Eisenach, † am 2. Jan. 1797) war Miniaturmaler an der Porzellanmanufactur in Meißen und galt den Zeitgenossen als ein bedeutender Virtuos. Weit höhere künstlerische Begabung besaß seine Mutter, Maria Dorothea W. (geboren zu Dresden 1728, † zu Meißen 10. Februar 1792). Sie war die Schwester des bekannten Landschaftsmalers Chr. Wilh. Ernst Dietrich und erwarb sich selbst den Ruf einer tüchtigen Landschaftsmalerin. Die künstlerischen Anlagen der Eltern gingen auf den Sohn über, der schon in jungen Jahren Schüler seines Onkels Dietrich in Dresden wurde. Als Joseph Roos Professor an der Dresdner Akademie wurde, gedachte sich W. unter seiner Leitung weiter auszubilden. Da aber Roos erklärte, er könne bei ihm nichts Neues lernen, arbeitete er selbstständig in dem Atelier dieses Künstlers und kam bald so sehr in Dresden in die Mode, daß es zum guten Ton gehörte, Bilder von seiner Hand zu besitzen. Sogar in Paris, wo Hutin sich für sie interessirte, wurden sie gekauft, während Roos sie nach Wien brachte. Die Gebrüder Hackert ahmten sie, wie Goethe berichtet, nach, und Klengel brachte sogar für W. den Beinamen des Raphael der Landschaftsmalerei auf. Im J. 1765 wurde W. Pensionär der Dresdner Akademie und gleichzeitig Unterlehrer an dieser Anstalt. Er sollte auf landesherrliche Kosten eine Studienreise unternehmen, starb aber, noch bevor er sie antreten konnte, im elterlichen Hause zu Meißen am 14. Juni 1767, kaum 23 Jahre alt. – Die Fruchtbarkeit, die W. in der kurzen Zeit seines Lebens entwickelte, ist staunenswerth. Seine große Beliebtheit bei seinen Zeitgenossen beweist die Masse von Stichen und Radirungen, die nach seinen Zeichnungen und Bildern angefertigt wurden. Bis jetzt fehlt ein vollständiges und genaues Verzeichniß derselben. Viele davon sind gegenwärtig sehr selten geworden. Auch kennt man eine kleine Anzahl eigenhändiger Radirungen des Künstlers.

Vgl. G. K. Nagler, Neues allg. Künstler-Lex. XI, 61–63. – W. Loose, Lebensläufe Meißner Künstler. Sonderabdruck aus den Mittheilungen des Vereins f. Geschichte d. Stadt Meißen. II, 2. Meißen 1888. S. 89–91.