Zum Inhalt springen

ADB:Walch, Georg Ludwig

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Walch, Georg Ludwig“ von Theodor Pyl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 650, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Walch,_Georg_Ludwig&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 17:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Walch, Johann Georg
Band 40 (1896), S. 650 (Quelle).
Georg Ludwig Walch bei Wikisource
Georg Ludwig Walch in der Wikipedia
Georg Ludwig Walch in Wikidata
GND-Nummer 117116165
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|40|650|650|Walch, Georg Ludwig|Theodor Pyl|ADB:Walch, Georg Ludwig}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117116165}}    

Walch: Georg Ludwig W., geboren am 8. Mai 1785 in Jena, als Sohn von Karl Friedrich W. (geb. 1734 und † als Professor der Rechte in Jena 1799) und Enkel des berühmten Jenenser Theologen Johann Georg W., studirte in seiner Vaterstadt Jena und erhielt 1805 eine Stelle als Bibliothekar an der dortigen Universität, bei welcher er sich 1808 als Docent in der philosophischen Facultät habilitirte. Seit 1811 war er Lehrer der lateinischen und griechischen Sprache am Grauen Kloster in Berlin, bis er endlich, nach Ahlwardt’s Tode, 1830 als Professor der alten Sprachen nach Greifswald berufen wurde, wo er am 21. Januar 1838 starb. Nachdem er schon in Jena litterarisch thätig gewesen war und eine Uebersetzung der Vorlesungen van Ommeren’s[WS 1] über Horaz (1802), sowie „Meletematum crit. specimen“ (1809) herausgegeben hatte, veröffentlichte er während seines Aufenthaltes in Berlin seine „Emendationes Livianae“ (1815) und „Das Leben Spaldings“ (1821); seine besondere Aufmerksamkeit widmete er aber dem Studium des Tacitus, von dessen Schriften er noch in Berlin den „Agricola“ (1828) und die „Germania“ (1829) edirte. Auch in Greifswald setzte er seine Taciteischen Studien fort und blieb, da er unverheirathet war und sich von aller Geselligkeit fern hielt, fast ganz auf seine lehrende und litterarische Thätigkeit beschränkt. Seine einzige Erholung bildete die Tonkunst; er war nicht nur Meister auf dem Violoncello und anderen Instrumenten, sondern auch ein eifriger Besucher der Concerte. Wenn er von dem Genuß einer gut ausgeführten Symphonie erfüllt war, verließ ihn seine gewöhnliche Schweigsamkeit; aus seinen begeisterten Reden ließ sich dann deutlich erkennen, daß er nicht nur in der griechisch-römischen Welt, sondern auch im Reiche der Töne heimisch war.

Pierer’s Univ.-Lex. 1864. – Fr. A. Eckstein, Nomenclator philologorum. 1871. – W. Pökel[WS 2], Philologisches Schriftsteller-Lex. 1882. – J. C. Hahn[WS 3], Ideen über die Verhütung des Mangels an gesellschaftlicher Bildung, Greifswald 1839. S. 7–8. – Mündliche Mittheilungen.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Richeus van Ommeren (1757–1796), Rektor in Amersfoort und Amsterdam.
  2. Wilhelm Pökel (1819–um 1900), Gymnasiallehrer in Prenzlau.
  3. wohl: Johann Christoph Hahn (1790–1831), Rektor des Gymnasiums zu Friedland.