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ADB:Spalding, Georg Ludwig

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Artikel „Spalding, Georg Ludwig“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 29–30, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Spalding,_Georg_Ludwig&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 13:22 Uhr UTC)
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Spalding: Georg Ludwig S., Philologe und Schulmann des 18. und 19. Jahrhunderts. Er wurde in Barth in Pommern am 8. April 1762 als der Sohn des Predigers Johann Joachim Sp., des späteren berühmten Theologen und Propstes (s. S. 30), geboren; nach zwei Jahren mit dem Vater nach Berlin übergesiedelt erhielt er hier seine wissenschaftliche Vorbildung auf dem Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster vornehmlich bei Büsching und Gedike und studirte alsdann von 1779–1782 in Göttingen und Halle Theologie und Philologie. Nach vollendeten Studien unternahm er eine größere Reise durch Frankreich, England und Holland, wurde dann Erzieher im Hause des Prinzen Ferdinand von Preußen und 1787 als Lehrer der griechischen und hebräischen Sprache und Professor am Grauen Kloster angestellt. Er verblieb an dieser Anstalt, allmählich bis zum ersten Professor aufrückend, bis an seinen Tod; 1792 [30] wurde er in Halle zum Dr. phil. promovirt. 1805 machte er eine siebenmonatliche Studienreise durch Italien. Seine wissenschaftliche Tüchtigkeit, zu deren schriftstellerischer Bethätigung ihm das Schulamt reichliche Muße gewährte, erwarb ihm einen hochangesehenen Namen. Nach einer Reihe kleinerer Veröffentlichungen, namentlich über die megarische Philosophenschule („Vindiciae philosophorum Megaricorum“ 1792, „Commentar. in lib. de Xenophonte, Zenone et Gorgia“ 1793) und einer Ausgabe der Midiana des Demosthenes (1794, von Buttmann wieder herausgegeben 1823) folgte 1798 der erste Band des Hauptwerkes seines Lebens, der groß angelegten Ausgabe der Institutio oratoria des Quinctilianus. Diese für die Kritik und Erklärung des Schriftstellers grundlegende Arbeit, welche ihm die Mitgliedschaft der Berliner (1803) und der Münchener Akademie verschaffte, zu vollenden, war ihm nicht vergönnt: er selbst konnte nur die drei ersten Bände erscheinen lassen, den vierten veröffentlichte Ph. Buttmann nach Spalding’s Tode 1816; erst durch den fünften von K. G. Zumpt 1829 herausgegebenen Band und den das Lexicon Quinctilianeum von Bonnell enthaltenden 6. Band (1834) kam das große Werk zum Abschlusse. Die kleineren Arbeiten seiner späteren Jahre sind in den Verhandlungen der Berliner Akademie von 1804–1811 bekannt gemacht. – S. starb am 7. Juni 1811 auf seinem Landgute Friedrichsfelde bei Berlin.

Nachruf von Bellermann im Progr. des Wohlthäterfestes des Gymn. z. Gr. Kloster 1812, S. 9 ff. – Phil. Buttmann, Denkschrift auf G. L. Spalding in den Abhandlungen der Berliner Akademie d. W. 1814, S. 24–41. – Meusel, das Gel. Teutschland, giebt in Bd. XV, 501 und Bd. XX, 530 ein vollständiges Schriftenverzeichniß. – Morgenblatt für die geb. Stände 1811, Nr. 197. – G. L. Walch, Memoria Sp. 1821. – J. Heidemann, Gesch. d. Gr. Klosters zu Berlin 1874, S. 149. – Bursian, Gesch. d. Philol. S. 654, wo als Todestag irrthümlich der 7. Juli 1811 angegeben ist (nach Meusel).