Zum Inhalt springen

ADB:Weber, Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Weber, Heinrich“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 6–7, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Weber,_Heinrich&oldid=- (Version vom 20. Dezember 2024, 05:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Wastler, Josef
Nächster>>>
Wehrmann, Theodor
Band 55 (1910), S. 6–7 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Heinrich Weber (Historiker) in der Wikipedia
Heinrich Weber in Wikidata
GND-Nummer 119303175
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|55|6|7|Weber, Heinrich|Friedrich Lauchert|ADB:Weber, Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119303175}}    

Weber: Heinrich W., Historiker, geboren am 21. Juni 1834 zu Euerdorf in Unterfranken, † am 18. Januar 1898. Er machte seine Gymnasialstudien in Würzburg und Bamberg, die philosophischen Studien 1853–54 am Lyceum zu Bamberg, die theologischen Studien 1854–57 an der Universität Würzburg und wurde am 9. August 1857 zum Priester geweiht. Hierauf wirkte er zunächst eine Reihe von Jahren in der Seelsorge, zuerst als Kaplan in Sulzbach a. M., 1859 in Sonderhofen, 1860 Stadtkaplan in Schweinfurt. 1865 wurde er Lehrer der Religion und Geschichte an der Lateinschule zu Würzburg, 1866 Gymnasialprofessor daselbst für dieselben Fächer, 1871 Professor der Geschichte am Lyceum zu Bamberg; 1889 Dr. theol. h. c. (Würzburg), 1891 erzbischöflicher geistlicher Rath.

Seit den 70er Jahren entfaltete W. eine ziemlich ausgedehnte schriftstellerische Thätigkeit, die vorwiegend der kirchlichen und profanen Geschichte, Kunst- und Culturgeschichte Bambergs gewidmet ist. Als selbständige Schriften erschienen: „Die sogenannten Gebetbücher des heil. Heinrich und der heil. Cunegundis in der öffentlichen Bibliothek zu Bamberg“ (Programm, Bamberg 1872); „Geschichte des freiherrl. von Aufsees’schen Studien-Seminars in Bamberg“ (Bamberg 1880); „Geschichte der gelehrten Schulen im Hochstift Bamberg von 1007–1803“ (3 Abtheilungen, Bamberg 1880–82; als Beilagen zum 42.–44. Bericht über das Wirken des histor. Vereins zu Bamberg); „Geschichte des Christenlehr-Unterrichts und der Katechismen im Bisthum Bamberg zur Zeit des alten Hochstifts“ (Regensburg 1882); „Die St. Georgenbrüder am Alten Domstift zu Bamberg“ (Programm, Bamberg 1883); „Bamberger Weinbuch. Ein Beitrag zur Culturgeschichte“ (Bamberg 1884; als Beilage zum 46. Bericht über das Wirken des histor. Vereins); „Die Bamberger Beichtbücher aus der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts, mit einem Anhange über die Bamberger Pönitentialbücher“ (Kempten 1884); „P. Marquard von Rotenhan S. J. Das Lebensbild eines eifrigen Priesters aus dem XVIII. Jahrhundert“ (Regensburg 1885); „Bamberg im dreißigjährigen Krieg. Nach einer gleichzeitigen Chronik bearbeitet“ (Bamberg 1885; als Beilage zum 48. Bericht über das Wirken des histor. Vereins); „Die Verehrung der heiligen vierzehn Nothhelfer, ihre Entstehung und Verbreitung“ Kempten 1886); „Johann Gottfried von Aschhausen, Fürstbischof von Bamberg und Würzburg, Herzog zu Franken“ (Bamberg 1889); „Der Name »Bamberg«. Eine historisch-etymologische Studie“ (Programm, Bamberg 1891)); „Die St. Martinspfarrkirche in Bamberg“ (Bamberg 1891); „Der Kirchengesang im Fürstbisthum Bamberg“ (Köln 1893; 2. Vereinsschrift der Görres-Gesellschaft für 1893); „Das Bisthum und Erzbisthum Bamberg, seine Eintheilung in alter und neuer Zeit und seine Patronatsverhältnisse. Nebst einer Beilage über die Vicarien und Benefizien am Domstift. Quellengemäß dargestellt“ [7] (Bamberg 1895; Beilage zum 56. Bericht über das Wirken des hist. Vereins). In den „Frankfurter zeitgemäßen Broschüren“ sind von ihm die Arbeiten enthalten: „Die »Sündenwage« zu Wilsnack“ (N. F. IX, 1; 1887); „Die Trappisten-Mission in Süd-Afrika“ (N. F. XII, 2; 1891); „Die Kaiseridee des Mittelalters“ (N. F. XIII, 2; 1891); „Bunte Bilder aus dem alten Zunftleben“ (N. F. XV, 5; 1894); „Die Klostersuppe. Ein Beitrag zur freiwilligen Armenpflege“ (N. F. XVI, 5; 1895). Von seinen zahlreichen in Zeitschriften veröffentlichten Arbeiten seien nur einige größere Abhandlungen besonders genannt: „Ein Beitrag zur Geschichte des Collegiatstiftes zum hl. Stephan in Bamberg“ (40. Bericht über das Wirken des histor. Vereins zu Bamberg, 1877, S. 43–183); „Ein Ostfränkisches Namenbuch aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts (ebd., 49. Bericht, 1886/87, S. 1 bis 92); „Die Privilegien des alten Bisthums Bamberg“ (Histor. Jahrbuch, 20. Bd. 1899, S. 326–345, 617–639). Andere Beiträge lieferte er für die „Württembergischen Vierteljahrshefte für Landesgeschichte“ (1883), das „Archiv für christliche Kunst“ (1884 ff.), „Die katholische Bewegung in unseren Tagen“ (1886), die „Historisch-politischen Blätter“ (1887 ff.), den „Katholik“ (1889 ff.), die Linzer „Theologisch-praktische Quartalschrift“ und andere Zeitschriften, sowie für den Sulzbacher „Kalender für katholische Christen“. Die 2. Auflage des Kirchen-Lexikons von Wetzer und Welte enthält von ihm eine größere Zahl von historischen und biographischen Artikeln; darunter: „Bayern, Kirchengeschichte“ (II, 89–135); „Deutschland (III, 1615–46); „Italien“ (VI, 1051–1111); „Nürnberg“ (IX, 558–579); „Passau“ (IX, 1557 bis 1573).

Kalender f. kath. Christen (Sulzbach), 1889, S. 126–36; m. Porträt.