ADB:Westermayer, Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Westermayer, Anton“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 186–187, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Westermayer,_Anton&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 09:48 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Westermann, Johann
Band 42 (1897), S. 186–187 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Anton Westermayer in der Wikipedia
Anton Westermayer in Wikidata
GND-Nummer 118992333
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|42|186|187|Westermayer, Anton|Franz Heinrich Reusch|ADB:Westermayer, Anton}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118992333}}    

Westermayer: Anton W., katholischer Geistlicher, geboren zu Deggendorf am 2. Januar 1816, † zu München am 3. December 1884. W. war bis 1843 Domprediger zu Regensburg, später Stadtpfarrer zu St. Peter in München, zugleich geistlicher Rath und Schulinspector, einige Jahre auch Mitglied des deutschen Reichstags und der bairischen Abgeordnetenkammer. Er ist einer der fruchtbarsten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Seine einzige hervorragende Eigenschaft ist aber eine sehr große Derbheit der confessionellen Polemik. 1847–48 gab W. zu Regensburg ein Sonntagsblatt „Der katholische Hausfreund“ heraus; 1847 erschienen einige Bände Predigten (Bauernpredigten, zeitgemäße Glaubens- und Sittenpredigten, 1882 folgten noch „Populäre Predigten“), schon vorher einige polemische Schriften: „Die katholische Kirche und ihr Proselytismus“ (1843); „Die Einführung der Reformation in Regensburg“ (1843); „Luther und das katholische Cölibat“ (1843); „Die Reliquienverehrung in der katholischen Kirche“ (1845). 1860 folgte das vierbändige apologetische Werk „Das Alte Testament und seine Bedeutung, dargestellt mit Rücksicht auf die Behauptung des modernen Unglaubens“; es ist fast ganz eine Compilation oder vielmehr ein Plagiat aus den bekannten Werken von Kurtz, Stolberg, Haneberg, Bade u. A. (s. deutscher [187] Merkur 1873, 106). Nach 1870 vertheidigte W. eifrig die vaticanischen Decrete: „Altkatholische Verirrung“ (1872); „Zwei moderne Jünger Jesu auf dem Wege nach Emmaus“ (1877), großentheils aus einer Schrift von Hettinger abgeschrieben (s. deutscher Merkur 1877, 130); „Döllinger’s Stellung zur katholischen Kirche“ (1870); „Luther’s Werk im Jahr 1883“. Der in den Briefen und Erklärungen von J. v. Döllinger, 1890, S. 158 abgedruckte Brief vom Jahr 1868 ist an W. gerichtet.

Hurter, Nomenclator III, 1497.