Zum Inhalt springen

ADB:Wiesner, Georg Franz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wiesner, Georg Franz“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 435–436, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wiesner,_Georg_Franz&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 12:55 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Wiesner, Konrad
Band 42 (1897), S. 435–436 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Franz Wiesner in der Wikipedia
Georg Franz Wiesner in Wikidata
GND-Nummer 119473941
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|42|435|436|Wiesner, Georg Franz|Friedrich Lauchert|ADB:Wiesner, Georg Franz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119473941}}    

Wiesner: Georg Franz W., katholischer Theologe, geboren zu Heidingsfeld in Franken am 2. April 1731, † am 11. (nach anderer Angabe 13.) September 1797. Nach Vollendung seiner Gymnasialstudien in Würzburg trat er 1749 in den Jesuitenorden ein, absolvirte im Orden die höheren Studien und war sodann zunächst als Lehrer an den Gymnasien in Erfurt, Mannheim und Würzburg thätig, in den Jahren 1765 und 66 als Professor der Philosophie in Heidelberg, 1767–69 in gleicher Eigenschaft in Würzburg. Am 6. Juni 1769 hier zum Doctor der Theologie promovirt, trat er von der philosophischen in die theologische Facultät über, zuerst als Professor der Moraltheologie, seit 1771 als Professor der Dogmatik und der orientalischen Sprachen; in diesem Lehramt verblieb er auch nach der Aufhebung des Ordens und übernahm später auch noch das Lehrfach der theologischen Encyclopädie. Er wurde auch zum fürstbischöflichen geistlichen Rath ernannt und starb als Senior der theologischen Facultät. – Seine litterarische Thätigkeit beginnt mit einigen philosophischen Schriften, darunter: „Providentia divina ex ratione naturali deducta“ (Heidelbergae 1765). In den Jahren seiner theologischen Lehrthätigkeit in Würzburg verfaßte er eine ziemlich große Anzahl von akademischen Dissertationen, die sich, zugleich als akademische Uebungen im Hebräischen und Griechischen und in der Polemik, mit der biblischen Begründung und Vertheidigung einzelner dogmatischer Fragen oder mit exegetischen Einzelheiten beschäftigen, darunter die folgenden: „Tres in una Divinitate Personae“ (1773); „Messiae character a Prophetis designatus, in Jesu Nazareno expressus“ (1775); „Analecta de Messiae charactere Prophetarum oraculis praesignato et in persona Jesu Nazareni expresso“ (1776); „Novi Testamenti religio, sive Christi Ecclesia divinarum Scripturarum oraculis adumbrata et exhibita“ (1775); „Commentatio in epist. II. ad Thess. c. 2“ (1780); „Inquisitio critica et exegetica in difficultates prophetiae Danielis, c. 9, 14—27“ (1787); „Commentatio exegetica et dogmatica in epist. Pauli ad Hebr. c. 7“ (besonders 7, 17) (1793). Zur zweihundertjährigen Jubelfeier der Universität Würzburg verfaßte W. als Decan der theologischen Facultät die Abhandlung: „De scholis et academiis veterum Hebraeorum“ (Wirceburgi 1782). Sein umfangreichstes Werk ist die „Isagoge in theologiam universam encyclopaedica et methodologica“ (Wirceburgi 1788).

Bönicke, Grundriß einer Geschichte von der Universität zu Würzburg. II. Th. (1788), S. 217 f. – Baader, Lexikon verstorbener Baierischer Schriftsteller des 18. u. 19. Jahrh., Bd. I, 2 (1824), S. 323. – Ruland, Series [436] et vitae professorum ss. theologiae Wirceburg. (1835), p. 158–161. – De Backer, Bibliothèque des écrivains de la Compagnie de Jésus, VI. série (1861), p. 786 s. – Hurter, Nomenclator, T. III (ed. 2, 1895), p. 252 s.