Zum Inhalt springen

ADB:Wonsiedler, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wonsiedler, Joseph“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 208, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wonsiedler,_Joseph&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 21:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 44 (1898), S. 208 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Joseph Alexander Wonsidler in der Wikipedia
Joseph Alexander Wonsidler in Wikidata
GND-Nummer 138465843
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|44|208|208|Wonsiedler, Joseph|Hermann Arthur Lier|ADB:Wonsiedler, Joseph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138465843}}    

Wonsiedler: Joseph W., Maler und Schriftsteller, wurde am 18. December 1791 zu Graz in Steiermark geboren. Da sein Vater, der Burginspector in Graz gewesen war, schon, als Joseph erst drei Jahre zählte, starb, leitete die Mutter seine Erziehung. Er besuchte das Gymnasium in Graz bis zur sechsten Classe und wurde dann Lehrling in einer Eisenhandlung zu Esseg in Slavonien, wo er seine freien Stunden dazu benutzte, um sich ohne Anleitung im Zeichnen und Malen auszubilden. Als er ausgelernt hatte, reiste er nach Wien, wo er sich als Künstler niederlassen wollte. Da dieser Versuch auf unerwartete Schwierigkeiten stieß, nahm er eine Stellung in der Kunsthandlung Joseph Schreyvogel’s, des späteren Dramaturgen am Burgtheater, an, der ihn in seinem Zweiggeschäft in Pest unterbrachte. Hier setzte er seine Lieblingsbeschäftigung so eifrig fort, daß er es schon nach Ablauf eines Jahres wagen konnte, seinen Commisposten mit einer Zeichenlehrerstelle zu vertauschen. Mit der Zeit gelang es ihm, zahlreiche Porträtaufträge zu erhalten und sich auf eigene Füße zu stellen. Um sich in seiner Kunst zu vervollkommnen, bezog er als bereits gereifter Mann die Akademie der Künste in Wien und machte drei Jahre hindurch den Studiengang eines Akademieschülers durch. Mit dem Zeugniß der Reife entlassen, verlegte er sich seitdem namentlich auf das Malen von Altarbildern für die verschiedensten Städte des Kaiserstaates. Auf diese Weise kam er weit herum und fertigte zahlreiche Bildnisse von Privaten, namentlich in den hohen Adelsfamilien, an. Nachdem er dann noch eine Kunstreise nach Italien unternommen und sich vor allem in die Kunstschätze Venedigs vertieft hatte, siedelte er nach seiner Vaterstadt Graz über, wo er nicht nur als Maler, sondern auch als Schriftsteller, namentlich in der Grazer Zeitung thätig war. Er starb in Graz nach längerem Leiden am 21. September 1858 im Alter von 67 Jahren. Wurzbach hat das Verzeichniß seiner Altargemälde zusammengestellt.

Vgl. Wurzbach LVIII, 105–108.