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Auf dem Anstand (Die Gartenlaube 1884)

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Auf dem Anstand
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 620
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[620] Auf dem Anstand. Was ein Häkchen werden will, krümmt sich früh, behauptet der Volksmund, und „Fingal“, der sein „erstes Feld“, wie der geehrte Leser in voriger Nummer erfahren, mit einer Bravour sondergleichen bestand, war auch einmal ein so närrischer, unbeholfener, plumper kleiner Geselle, wie die beiden schnurrigen Käuze auf Lebling’s heiterem Bildchen. Doch „Blut steckt in der Rasse“, kaum vermögen die beiden Dickköpfe aus den Augen zu sehen, kaum können sie ihre schlotternden dicken Glieder regelrecht gebrauchen, da „stellt“ der eine bereits die Spatzen, welche, um einen saftigen Brocken zu erlangen, sich dem Lager genähert. Breitbeinig wackelt er auf dem noch ungehorsamen Untergestelle, aber die ganze Haltung erinnert schon an die Zukunft, wann er, „abgeführt“, sein „erstes Feld“ nehmen wird; doch jetzt befindet er sich, noch ohne Dressur, auf dem „Anstande“, und in der nächsten Secunde wird er mit seinen tölpelhaften Tatzen zwischen die Spatzen fahren, freilich ohne weiteren Erfolg, als daß diese pfeifend und zwitschernd davonfliegen, um vom nächsten gesicherten Plätzchen aus ihrem Hohne über den ganz unangebrachten „Anstand“ Luft zu machen. *      

Auf dem Anstand.
Nach dem Oelgemälde von M. Lebling.