Auf der Wanderschaft
[164] Auf der Wanderschaft. (Mit Illustration S. 161.) Die Scene, welche dieses mitten aus dem Leben herausgegriffene Bild wiedergiebt, läßt sich mit wenigen Worten erläutern. Ein hungriger, aller Baarmittel entblößter Handwerksbursch zieht auf der Straße an Fleisch- und Bäckerläden vorüber und kämpft mit der Versuchung, sich durch die landesübliche Kunst des „Fechtens“ in den Besitz von Nahrungsmitteln zu setzen. Tausend andere thun es in diesem Falle ohne Zaudern; der Wanderbursch auf unserem Bilde ist aber nicht von dem gewöhnlichen Schlag, er setzt, ohne zu betteln, seinen Weg fort, bis er Arbeit und Lohn findet. Erfreulich ist das Ende der hier angedeuteten Geschichte, das man aus dem Bilde selbst allerdings schwerlich errathen könnte, welches aber durchaus der Wahrheit entspricht.
Der Wanderbursche hat sein Ziel glücklich erreicht, Arbeit gefunden, und Dank seinem Fleiß ist er mit den Jahren ein angesehener und reicher Mann geworden, so daß er kürzlich dem trefflichen Künstler E. Daelen in Düsseldorf den Auftrag geben konnte, das Bild zu malen, welches jenes Erlebniß seiner Jugendzeit mit charakteristischer Treue wiedergiebt. *