Auf der Wanderung

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Autor: Wilhelm Hertz
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Titel: Auf der Wanderung
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aus: Gedichte, S. 49f.
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Erscheinungsdatum: 1859
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
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Quelle: Google und Scans auf Commons
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Auf der Wanderung.

Ich wandre meine Straße fort,
     Und Abendwinde wehen,
Da seh’ ich an dem Fenster dort
     Ein weinend Mädchen stehen.

5
Der Anblick nimmt das Herz mir ein

     Mit Wehmuth und mit Sehnen,
Als sollte ich berufen sein,
     Zu stillen diese Thränen.

Was blickst du, unbekannte Maid,

10
     So flehend hold herüber?

Du bleibst mir fremd, und fremd dein Leid, –
     Ich wandre stumm vorüber.

Bald wirst du glüh’n in neuer Lust
     Bei Scherz und Spiel und Reigen,

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Und wirst an eines Andern Brust

     Dein Haupt getröstet neigen.

[50]

Ich aber will durch alle Welt
     Bis zu den spät’sten Tagen
Dein Bild, vom Abendroth erhellt,

20
     Im tiefen Herzen tragen. –


Am Thore schaut’ ich noch einmal
     Zurück zum bleichen Kinde,
Sie stand im letzten Abendstrahl,
     Das Fenster schwankt’ im Winde.