BLKÖ:Stellwag, Friedrich Johann Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 177. (Quelle)
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5. Friedrich Johann Alois (geb. 22. Mai 1789, gest. 9. August 1864), beendete die juridischen Studien in Olmütz und trat 1812 als Auscultant bei dem Olmützer Magistrate ein. Im Jahre 1814 wurde er Justitiär für die Hoch- und Deutschmeister’schen Herrschaften Eulenberg und Busau und am 4. October 1823 Oberamtmann in Freudenthal, worauf ihm im Jahre 1826 noch die Berggerichtssubstitution für die umliegenden und Deutschmeister’schen Herrschaften verliehen wurde. Am 31. December 1845 wurde er als Oberamtmann nach Langendorf übersetzt. In diesen Stellungen war er für Förderung des Schulwesens und Verbesserung des Straßenwesens ernstlichst bemüht. Theilweise in Folge seiner Bemühungen wurde denn auch, freilich erst in den Sechziger-Jahren, zuerst eine Unter-Realschule, dann ein Unter-Gymnasium in Freudenthal errichtet. Sein Dienst bot in jenen Zeiten die mannigfachsten Schwierigkeiten, da er fortwährend zwischen den Interessen des Gutsherrn und jenen der von den k. k. Kreisämtern wirksam geschützten Unterthanen zu vermitteln hatte. Als dann im Jahre 1848 die Aufhebung der Patrimonialgerichte erfolgte, wurde er zunächst ein Opfer derselben, da er nach 38 Dienstjahren von seiner Gutsherrschaft gezwungen wurde, sich um einen Dienst bei den neu zu errichtenden k. k. Aemtern zu bewerben. Einen solchen als damals 61jähriger Mann zu erlangen, war sehr schwer; endlich erhielt er eine Stelle als ältester Adjunct und mit dem Titel eines k. k. Bezirksrichters in Freudenthal mit kaum der Hälfte der früheren Bezüge! Bei der späteren Trennung der politischen und gerichtlichen Behörden wurde er wirklicher Bezirksrichter in Freudenthal. Ende December 1860 trat S., damals 72 Jahre alt, nach 49 Dienstjahren in den Ruhestand. Im Jahre 1861 erhielt er über Ansuchen der Stadtgemeinde Freudenthal in Würdigung seiner vielen aufopfernden Dienste das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Aus seiner (am 11. October 1819) mit Wilhelmine Bittner geschlossenen Ehe hatte er vierzehn Kinder [vergleiche die Stammtafel], darunter die Söhne: Friedrich Alois (gest. 1854), Karl, August Daniel Alois, Alois und Edmund Martin Andreas. Von diesen haben außer Karl alle mehr oder minder zahlreiche Nachkommenschaft. –