BLKÖ:Ankwitz Graf Skarbek auf Posławice, Andreas Alois
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 1 (1856), ab Seite: 44. (Quelle) | |||
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Hohenwarth, begann er Theologie zu studiren und wurde 1810 zum Dr. theol. in Wien graduirt. Alsdann wurde er Domherr zu Olmütz und später Director der theol. Facultät an dieser Universität; dann Weihbischof und Generalvicar des Lemberger lat. Erzbisch. Cajetan Ritter von Kitki Kicki und 1814 Erzbischof in Lemberg. In dieser Eigenschaft hat er namentlich die kirchliche Disciplin in der lat. Lemb. Erzdiöcese, welche durch die fortwährenden Kriege und Unruhen im Lande sehr in Verfall gerathen war, wieder zu ihrer vollen Würde emporgebracht und überhaupt ebenso die Seelsorge als das ganz verwaiste Volksschulwesen energisch organisirt. Als im J. 1817 die galizischen Stände wieder eingeführt wurden, ward A. der erste Primas der lat. Kirche in Galizien. Die Würde eines Capitulars von Olmütz hatte A. auch nach seiner Erhebung zum Erzbischofe von Lemberg sich vorbehalten und in dieser Eigenschaft wesentlich zur Wahl Sr. kais. Hoh. Erzh. Rudolph zum Erzbischofe von Olmütz (1818) beigetragen. Seine bedeutenden Verdienste um Läuterung der Disciplin des Regular- und Säcular-Clerus in Galizien belohnte Kaiser Franz mit dem Großkreuze des k. Leopold-Ordens. 1833 übernahm A. auf Wunsch des Monarchen das Erzbisthum in Prag, das eines Mannes von jener Energie bedurfte, die A. in Galizien bewiesen. Hier hatte A. mit großen Hindernissen zu kämpfen, die doch seine Energie zu lähmen nicht im Stande waren. Im September 1835 krönte A. die Majestäten Ferdinand und Anna Pia zum König und zur Königin von Böhmen, bis er 1838 im 64. Lebensjahre sein gottgeweihtes Leben endete.
Ankwitz Graf Skarbek auf Posławice, Andreas Alois (Fürsterzbischof und Legatus Natus von Prag, geb. 1784, gest. zu Prag 1838). Er ist der Sohn des in der poln. Gesch. bekannten Landboten und Castellans von Sandec, der bei dem Aufstande zu Warschau gegen die Russen (1794), des Einverständnisses mit Rußland beschuldigt, auf den Grund von beim Grafen Igelström gefundenen Papieren verurtheilt und zugleich mit den drei Mitschuldigen Kossakowski, Bischof von Lievland, Zabiełła und Ożarowski, Großpalatinen von Polen und Lithauen, vor dem Stadthause zu Warschau gehängt wurde. Der junge so traurig verwaiste Graf war nunmehr der Erbe großer Güter in Galizien, studirte in Krakau, widmete sich anfänglich den Rechtswissenschaften, und bereitete sich schon zum Doctorate vor, aber auf Zureden des hochw. Erzbischofs von Wien, Grafen- Aus den umfassenden handschriftl. Mittheilungen des hochw. Dr. theol. Johann Harasiewicz, Sen. der theol. Facultät an der Universitat zu Wien.