BLKÖ:Baumgarten, Wilhelm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Barmann, Leopold
Band: 14 (1865), ab Seite: 392. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Wilhelm Baumgarten in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Baumgarten, Wilhelm|14|392|}}

Baumgarten, Wilhelm (k. k. Major, geb. zu Wilhelmsburg in Niederösterreich im Jahre 1813, gest. den Heldentod bei Solferino 24. Juni 1859). Der Sohn eines kais. Officiers, erhielt er seine militärische Ausbildung in der Wiener-Neustädter Akademie und trat im October 1833 als Fähnrich in das 32. Infanterie-Regiment. Aus demselben kam er nach sechzehn Jahren als Hauptmann zu Haugwitz-Infanterie und wurde bald darauf in den Generalstab eingetheilt. Nun wurde er in verschiedenen Bureaux, bei der Mappirung und Landesbeschreibung, [393] bei dem Festungs-Gouvernement zu Mantua und bei dem Militär-Gouvernement in Venedig verwendet. Den italienischen Feldzug der Jahre 1848 und 1849 machte er als Hauptmann im Generalstabe mit und zeichnete sich bei mehreren Gelegenheiten durch seine Tapferkeit und Entschlossenheit aus, und zwar am 19. April 1848 bei dem Ausfall aus dem Fort Belfiore, am 24. April bei der Expedition gegen Governolo; am 9. Mai im Gefechte bei Montanara, am 13. bei der Recognoscirung daselbst und am 29. im Gefechte bei Curtatone und Montanara. Am 18. Juli wurde er bei Governolo gefangen und am 31. August im politischen Wege ranzionirt. Im Feldzuge 1849 gab er am 20. März bei Gravelone, am 21. bei Mortara und am 23. bei Novara, dann am 10. und 11. Mai bei dem Angriffe auf Livorno erneuerte Beweise von Tapferkeit und Umsicht und insbesondere in der Schlacht bei Novara, bei welcher er, der Brigade Bianchi zugetheilt, sich durch Kaltblütigkeit, Muth und unermüdliche Selbstthätigkeit hervorthat. Dieses sein tapferes Verhalten wurde öfter ehrenvoll anerkannt: so war seine außer dem Range erfolgte Beförderung zum Capitän eine Belohnung seiner Tapferkeit; für seine umsichtige Colonnenführung bei Montanara am 29. Mai 1848 sprach ihm Feldmarschall Graf Radetzky die öffentliche Anerkennung aus, für seine Verdienste im Feldzuge 1849 erhielt er die Allerh. Zufriedenheit und am 7. Juli 1850 das Militär-Verdienstkreuz. Im August 1852 wurde er zum Major im Regimente befördert. Im Feldzuge 1859 kam in der Schlacht bei Solferino sein Regiment zuerst in’s Feuer und dort fand auch B. an der Spitze seines Bataillons den Heldentod. Der Papst und der Herzog von Parma hatten B. früher schon mit ihren Orden geschmückt, und die Akademie der Wissenschaften und Künste della Valle Tiberina Toscana ihn zum correspondirenden Mitgliede erwählt.

Oesterreichischer Militär-Kalender, herausg. von Hirtenfeld (Wien, kl. 8°.) XI. Jahrg. (1860), S. 162.