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BLKÖ:Berecz, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Beretta, Ignazio
Band: 1 (1856), ab Seite: 296. (Quelle)
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Berecz, Karl (ungar. Dichter, geb. zu Rima-Szombat nach dem Jelenkor 1821, nach Kertbény u. Magyar irók 1822). Sein Vater war Advocat und Notar zu Rima-Szombat. Seine Studien beendete er zu Sáros-Patak. Auf dem Gebiete der Literatur trat er zuerst im „Athenaeum“ und „Társalkodó,“ d. i. Gesellschafter, mit lyrischen Gedichten und Novellen auf. 1841 kam er nach Pesth als Notar zur kön. Tafel. 1842 erhielt er bei B. Joseph Eötvös eine Anstellung und war mit demselben auf dem Landtag von 1843/4 zu Preßburg. 1844 gewannen den von den „Életképek,“ d. i. Lebensbilder, für das beste Gedicht ausgeschriebenen Preis Petöfi’s „Egri hangok,“ d. i. Erlauer Klänge, und Berecz’s,„Polgárhit,“ d. i. Bürgerglaube. Zu eben dieser Zeit erhielt seine Satyre „Állat mutatvány,“ d. i. Thierbilder, den für das beste Spottgedicht ausgeschriebenen Preis. Zum Besten der Preßburger Schauspieler gab er das Taschenbuch „Szinházi almanach,“ d. i. Theater-Almanach (Preßburg 1844) heraus. Nun arbeitete er zwei Jahre bei der Redaction des „Honderü,“ d. i. Leuchte des Vaterlands. 1845 bereiste er auf Kosten des Grafen Manuel Zichy Ungarn. Seine Reiseskizzen erschienen in den „Életképek,“ d. i. Lebensbilder. Das Ergebniß dieser Reise hätte in einem größeren selbständigen Werke niedergelegt werden sollen; aber die eingetretene große politische Bewegung, welche nicht nur das Comitatsleben, sondern auch die namhafteren Interessen der Kunst und Literatur, und alle Persönlichkeiten in den Hintergrund drängte, welche Momente eben in seinem Werke vertreten sein sollten, verhinderte dessen Erscheinen. 1848 veröffentlichte B. ein Bändchen lyrischer Gedichte „Szabad hangok,“ d. i. Freie Töne (Preßburg 1848), das erste censurfreie Buch Ungarns. Auch erschienen in den Journalen fortwährend Gedichte und kleinere Artikel von ihm. Nach der Revolution bethätigte er sich vornehmlich auf dem Gebiete der schönwissenschaftlichen Journalistik. Im April 1854 übernahm er nach dem Tode des Ignaz Nagy für einige Zeit die Redaction des „Hölgyfutár,“ d. i. Damencourier. Gegenwärtig lebt er als Advocat in Pesth. Als schönwissenschaftlicher Journalist gehört B. zu denen, die sich den leichten und sinnigen Styl der französischen Feuilletonliteratur zum Muster gewählt, aber doch nur dessen Leichtigkeit angeeignet haben. Unter seinen Gedichten sind die satyrischen die vorzüglicheren.

Jelenkor. Politikai és társas élet encyclopaediája, d. i. Die Gegenwart. Encyklopädie für politisches und geselliges Leben (Pesth 1856, Landerer u. Heckenast) I. Jhrg., 4. Hft, S. 155. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschr. Von Jakob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich). S 47. – Kertbeny (K. M.), Album hundert ungr. Dichter (Dresden u. Pesth, 1854, S. 423 u. 491.