BLKÖ:Berger von Bergenthal, Johann Wenzel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 1 (1856), ab Seite: 302. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Wenzel Berger von Bergenthal in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Berger von Bergenthal, Johann Wenzel|1|302|}}

Berger von Bergenthal, Johann Wenzel (Großhändler, geb. zu Arnau in Böhmen 28. Juni 1745, gest. ?). Der Sohn eines Leinwandhändlers setzte er mit Fleiß und Glück das Geschäft seines Vaters fort. Sein Wohlstand mehrte sich bald so sehr, daß er durch Eröffnung vielseitiger Erwerbsquellen die ärmeren Volksclassen kräftig unterstützen konnte. Er beschäftigte 500 Weberstühle und eben so viele Spinnereien, und sein Etablissement erwarb sich solchen Ruf, daß er zweimal mit erlauchten Besuchen, nämlich von Kaiser Joseph II. und Kaiser Franz II. beehrt ward. Als er später in Besitz der landtäflichen Güter Forst und Studenetz kam, machte er sich auch um Verbesserung der Landescultur, namentlich durch Erzeugung des Flachses und Anbau des Leinsamens verdient. Seine patriotische Gesinnung fand er im J. 1801 bei dem Aufrufe des Erzherz. Karl zur Bildung einer böhmischen Legion, darzuthun Gelegenheit. Er stellte nämlich aus Eigenem 16 Mann, und dazu, um mit gutem Beispiele voranzugehen, seinen Sohn Wenzel als Freiwilligen. Seine kais. Hoheit Erzherzog Karl gab ihm hierüber seine Zufriedenheit in einem besonderen Schreiben zu erkennen. Ferner sorgte er für die Verpflegung der Verwundeten. Aber auch nach anderer Seite hin war seine Humanität wirksam. Im J. 1805, als unter den Gebirgsbewohnern seines Vaterlandes Epidemien und Nahrungssorgen eingerissen waren, ließ er aus seinen Vorräthen Getreide vertheilen, und wendete überdies beträchtliche Geldsummen zur Unterstützung auf. In Anerkennung aller dieser Verdienste ward ihm 1810 der Adelstand verliehen.

Adelstands-Diplom vom 23. Jänner 1811. – Wappen: Ein durch einen silbernen Balken oben mit vier Zinnen quergetheilter Schild. Im oberen rothen Felde ein zum Streit geschickter silberner Löwe mit zwei silbernen Sternen zur Seite. Im unteren blauen Felde ein goldener Fels.