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BLKÖ:Brenner, Adam

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 2 (1857), ab Seite: 132. (Quelle)
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Brenner, Adam (Historienmaler, geb. zu Wien 21. Dec. 1800). Für den Kaufmannsstand bestimmt, lernte er nebst den Handlungswissenschaften, Sprachen, Musik und Zeichnen. Die Bekanntschaft mit Schäffer von Leonardshof erweckte in ihm die Liebe zur Kunst. Spät erst konnte er diese Neigung befriedigen, da er auf sich selbst angewiesen, durch Privatunterricht die erforderlichen Mittel beischaffen mußte. Besonders zog ihn Historienmalerei an und er besuchte fleißig die Akademie der bildenden Künste. Nach und nach versuchte er selbstschöpferisch aufzutreten, studirte aufmerksam die Natur und malte vorerst Stillleben, später Genrebilder. Endlich wagte er sich an geschichtliche Stoffe und pflegte zu gleicher Zeit das Porträtfach. Da ihm die Mittel zu einer Reise nach Italien fehlten, um an Ort und Stelle die ewigen Heroen der Kunst zu studiren, so versuchte er so weit dieß möglich, ihren Geist aus guten Radirungen, Handzeichnungen und Kupferwerken kennen zu lernen, wodurch er sich in diesem Zweige solche Kenntnisse erwarb, daß er 1851 auf kurze Zeit in der k. k. akademischen Kupferstichsammlung verwendet wurde. B.’s Arbeiten sind sehr zahlreich – mit Uebergehung der großen Menge von Handzeichnungen aus der vaterländischen Geschichte, aus der Bibel und Legende – folgen hier die vorzüglicheren seiner bekannt gewordenen Oelbilder: „Früchtenstück“ (Sammlung Sr. Hoh. Erzherzog Franz Karl); – „Todtes Federwild“, gemalt 1833, im Belvedere); – „Zigeunerjunge, ein, Kind schreckend“, (ebenda auf Holz); – „Mädchen mit Früchten“ (im Taschenbuch „Vesta“, gest. von Passini); – „Knabe mit einem Vogelneste“ (Priv.-Samml.); – „Schulkinder im Schnee entschlafen, Wölfe in der Ferne“ (Priv.-Samml. in Wien); – St. Stephan von Gläubigen beerdigt“ (im Belvedere, 1835); – „Petrus und Johannes gefangen fortgeführt“ (angekauft vom ältern Kstv., 1836); – „Friedrich’s mit der leeren Tasche Rückkehr nach Tyrol“ (im Besitz des Hrn. Ant. Chwalla in Wien); – „Augustin, der Zitherspieler, in der Pestgrube erwachend“ (Eigenthum des Hrn. Franz Menter in Wien). – Nach seiner Rückkehr aus München, 1845, wohin er, um die großen deutschen Meister der Neuzeit zu studiren, gegangen war, malte er: „Ferdinand II. Rettung durch das Kürassier-Regiment Dampierre in der Burg Wien“. Dafür erhielt er den Jurendischen Preis. Als Gegenstück malte er: „Entsatz von Belgrad unter Hunyady und Johann Capistran“ (beide Eigenthum des Hrn. Cassalik in Pesth). B. behandelte auch religiöse Stoffe. Herr Ant. Chwalla besitzt Mehreres in kleineren Arbeiten. Viele Altarblätter malte er für Kirchen in Böhmen und Mähren; zu nennen sind: „Nikolaus von Tollentino“ (im Auftr. Sr. Durchl. Fürst Paar, nach Böhmen); – „Maria Himmelfahrt“ (Graf Dessöfy nach Ungarn); – „Jüngstes Gericht“ (nach Raab); – „Christus lehrt die Jünger beten“; – „Christus reicht einem Ertrinkenden die Hand“; – „Christus am Kreuz“ (alle drei Bilder in der Pfarre Atzgersdorf); – „Die heilige Familie“; – „Der heil. Johann von Nepomuk, von Engeln umgeben“ (beide für Baron Loudon in die Stadtpfarrkirche zu Bistriz in Mähren); – „Christi Geburt“ (Eigenthum des Herrn Chwalla); – und in der österr. Kunst-Ausstellung von 1844 war von ihm eine Skizze: „Ossian und Malwina auf dem Grabe Fingals“ zu sehen.

Kraft (Albrecht), Die moderne Schule der k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere (Wien 1854, A. Pichler) S. 7 [gibt das Jahr 1801 als B.’s Geburtsjahr an]. – Kunstkataloge des älteren Kunstvereins vom J. 1845 an. – Kataloge des östr. Kunstvereins vom Jahre 1851 an. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835, 8°.) II. Bd. S. 125 [meldet nichts weiter von ihm, als „ein jetzt (1835) lebender Maler zu Wien, der sich durch treffliche Stillleben [133] bekannt gemacht hat“]. – In den Kunstkatalogen und Kunstkritiken wird er öfter irrig mit dem Taufnamen „Adolph“ aufgeführt.