BLKÖ:Bremser, Johann Gottfried

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Brenner, Adam
Band: 2 (1857), ab Seite: 131. (Quelle)
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Bremser, Johann Gottfried (Arzt und Naturforscher, geb. zu Wertheim am Main, 19. August 1767, gest. den 21. August 1827). Studirte zu Jena, wo er die Doctorswürde erlangte. Darauf unternahm er eine Reise durch Deutschland, die Schweiz und Italien, und auf seiner Rückkehr ließ er sich in Wien nieder. Bei dem Bekanntwerden der Kuhpocken im J. 1802 und der Anwendung des Galvanismus bei Krankheiten der Sinnesorgane entwickelte B. besondere Thätigkeit, und er gab damals heraus: „Ueber die Kuhpocken“ (Wien 1801, Schaumburg, 8°.); – „Die Kuhpocken als Staatsangelegenheit betrachtet“ (Wien 1806, Wimmer, 8°.). – Bald darauf erschienen noch von ihm: „Medicinische Parömien oder Erklärung medicinisch-diätetischer Sprüchwörter nebst der Nutzanwendung“ (Wien 1806, Schaumburg, 8°.); – „Anweisung, wie man sich bei schlechter und der Gesundheit nachtheiliger Witterung gegen Krankheiten verwahren kann“ (Wien 1807, 8°.); – und „Ein paar Worte über Scharlachkrankheiten und Masern“ (Wien 1806, Schaumburg, 8°, ). Im nämlichen Jahre beabsichtigte der damalige Director des k. k. naturhistorischen Museums, von Schreibers, eine vollständigere Eingeweide-Würmer-Sammlung anzulegen; B., der diesen Theil der Naturgeschichte genau kannte, bot sich zur Ausführung dieses Projectes an und arbeitete unentgeldlich ein und ein halb Jahr im Cabinet. 1808 erhielt er zur Belohnung die Stelle eines Stipendisten dieser Anstalt. Fernere Verdienste um dieses Institut, namentlich als die Franzosen 1809 in Wien einrückten, wo er für die Sicherung der Sammlungen ernstlich sorgte, veranlaßten seine Ernennung zum Custos derselben (1811). B.’s Thätigkeit rastete aber nicht und die Journale jener Zeit meldeten, daß er in Verbindung mit dem Director Schreibers und seinem Collegen Natterer an 40,000 Thiere anatomisirt und die Eingeweidewürmer untersucht habe. Ueberhaupt war es die Helmintchologie, der er auch als praktischer Arzt ununterbrochene Aufmerksamkeit widmete. Die Resultate seiner Forschungen legte er in den zwei noch heut sehr geschätzten Werken nieder: „Icones Helminthum systema Rudolphi entomolog. illustrantes“, 3 Hefte (Wien 1824, Schaumburg, Fol.); – und „Ueber lebende Würmer im lebenden Menschen, ein Buch für Aerzte“ (Wien 1819, Schaumburg, 4°., mit 4 illum. Kupf.). Dieses erschien auch in französischer Bearbeitung: „Traité zoologique et physiologique sur les vers intestinaux de l’homme, traduit ... par M. Grundler ... revu et augmenté de notes, par M. de Blainville“ (Paris 1824, Panckoucke, 8°., mit Atlas von 12 Tafeln in 4°.). Bremser war auch Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften.

Callisen (Adolph Karl Peter)[WS 1], Medicinisches Schriftsteller-Lexikon (Kopenhagen 1830 u. f., 8°.). – Wiener Zeitung 1827, Nr. 256: „Nekrolog“ von Leopold Fitzinger. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de Mr. le Dr. Hoffer (Paris 1853) VII. Bd. Sp. 318. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 378. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau 1829, Voigt) V. Jahrgang, 1827, II. Thl. S. 1134, Nr. 979.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Callesen (Adolph Karl Peter).