BLKÖ:Brzesina von Birkenhain (Major)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 181. (Quelle) | |||
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[182] Sinn, der ihn auf seiner Lebensbahn geleitet, verließ ihn auch im letzten Kampfe nicht. Kein Orden hatte seine Heldenbrust geziert. Nur der tiefste Schmerz, die innige Verehrung und Liebe seines Bataillons waren an seinen Sarg geheftet. Hochgeehrt sei sein Andenken“. Wir glaubten gegen einen Mann, dem ein solches Andenken in den Sarg folgte, eine gebotene Pflicht zu erfüllen, wenn wir ihm, dem im Leben keine Ehren zu Theil geworden, nach dem Tode eine Stelle in diesem Werke anweisen.
Brzesina von Birkenhain, (Major, geb. im ersten Decennium dieses Jahrhunderts, gest. im Sept. 1849). War der vorzüglichste Zögling der Neustadter Akademie und trat 1825 als Lieutenant des Infant.-Rgmts. Nr. 56 aus derselben. Ungewöhnliche Talente, rastloser Fleiß, ein edler und liebenswürdiger Charakter schienen ihn zu einer glänzenden Zukunft zu befähigen. Es blieb beim Scheine. Von dem J. 1825 bis zum J. 1848 war es ihm gelungen zum Major zu avanciren. In den Octobertagen des letztern Jahres focht er als Commandant des dritten Bataillons vor Wien. „Tapfer bis zur Todesverachtung – ein wahrer Held, auf den sein Bataillon mit Stolz und Verehrung hinblickte, an seinem Beispiel sich, erhob – verband er rasche und geistvolle Auffassung der Gefechtsverhältnisse mit der Umsicht und Sorgfalt eines gleichsam dazu gebornen Anführers“. Diese Worte sendet ihm sein Nekrolog in’s Grab nach. Im ungarischen Feldzuge bewährte er die vorbeschriebenen Eigenschaften neuerdings. Seine Rapporte, Relationen und administrativen Berichte, immer auf reife Ueberlegung, allseitige durchdringende Beurtheilung gegründet, sind sprechende Zeugen, wie ausgezeichnet seine Leistungen auch in dieser so wichtigen Beziehung waren. Auf seine Truppe übte sein heiterer Gleichmuth in der bedrängtesten Periode einen unberechenbar wohlthätigen Einfluß aus. Bei der Nachricht von seinem Tode erbat sich eine große Anzahl von Officieren und Individuen vom Feldwebel abwärts die Erlaubniß, eine Entfernung von zehn Meilen durcheilen zu dürfen, um dem wackern Soldaten und Helden die letzten Ehren zu erweisen. Sein Nekrolog in der unten angeführten Zeitung schließt mit den Worten: „Wer nur immer zu beobachten die Gelegenheit hatte, wie bei B. die umfassendste wissenschaftliche Bildung, das gründlichste militärische Wissen von practischem Sinn befruchtet, Kenntniß der polnischen, lateinischen, französischen, italienischen und englischen Sprache – mit ausgezeichneter Tapferkeit, hohem Pflichtgefühl und dem edelsten Gemüth, voll wahrer aus dem innersten Herzen quellender Humanität, in schönster Harmonie vereinigt, durch einnehmende äußere Erscheinung so zu sagen im voraus verbunden war – man mußte freudig zugestehen, daß solche Individualität zu einer ausgezeichneten Stellung im Staate berufen sei. Anders hat das Schicksal es gefügt. B. ist als Major gestorben. Der erhabene- Oestr. Soldatenfreund. Herausgeg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien, Gerold, 4°.) 1860, Nr. 11, S. 48: „Major von Brzesina.“ – Adelstands-Diplom vom 1. Nov. 1825.[BN 1] – Wappen: Ein gold- und silberquergetheilter Schild. Im oberen goldenen Felde auf grünem Boden ein schwarzer schreitender Löwe mit offenem Rachen; in beiden Winkeln dieses Feldes ist ein blauer Stern. Im unteren silbernen Felde steht auf grünem Boden zwischen zwei grünen Birkenbäumen ein dreizinniger Festungsthurm mit offenem Thor.
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Brzesina von Birkenhain [Bd. II, S. 181].
- Streffleur, österreichische militärische Zeitschrift, VII. Jahrg. (1866), Bd. I, S. 398, „Züge von Heldenmuth in Ungarn 1849“. [Band 23, S. 368]