BLKÖ:Cagnola, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Caesar, Julius (Aquilinus) |
Nächster>>>
Cagnola, Ludwig Marchese | ||
Band: 2 (1857), ab Seite: 229. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Anton Cagnola in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[230] stellte der Stifter dem Protomedicus Granelli, dem Prof. Belli und dem Prof. der Chemie Kramer anheim; das Resultat der mannigfaltigen Verhandlungen über diesen Gegenstand ist nun, daß das lombardische Institut der Wissenschaften und Künste, um diese Stiftung im Sinne des Stifters segensreich zu machen, sich auf die Bitte der Testamentsvollstrecker der Sache annahm und die Stiftung dem Institute gleichsam einverleibte und daß zwei Gattungen Preise für die gelungenste Beantwortung einer Frage aus dem Gebiete der Medicin, Physik und Chemie festgesetzt wurden. Die eine besteht in goldenen Medaillen im Werthe von 600 österr. Lire. Auf der einen Seite die allegorischen Figuren der Medicin, Physik und Chemie mit der Umschrift: „Fondazione del D. Antonio Cagnola di Milano.“ Unter dem Rande d. Gruppe: „Test. IV. Febbrajo MDCCCXLVIII,“ auf der Reversseite um einen Kranz die Umschrift: „Per dono del D. Cagnola l’ I. R. Istituto di scienze lettere ed arti. Milano.“ Für die erste Vertheilung entfiel der Gesammtbetrag von 4800 österr. Lire. Die erste Austheilung der Preise fand im J. 1855 Statt und wurden die zwei Werke: „Dell’ Innesto nella peripneumonia o polmonera de’ bovini“ des Dr. Lor. Corvini, und „Su la pellagra“ von den Doctoren Phil. Lussana und Karl Frua mit den Preisen betheilt. Für die J. 1857, 1858 und 1859 sind drei Preisfragen gestellt, für 1857: „Determinare chimicamente ed isolare il principio che nel caglio vitellino esercita la facolta coagulatrice sul latte da lavorarsi in formaggio“, der Preis ist eine Medaille in Gold, Werth 600 österr. Lire und eine Summe von 600 österr. Lire; – für 1858: „La storia, i caratteri, la relazione patologica e i mezzi igienici della malattia scrofolare“, der Preis ist eine Medaille in Gold im obigen Werthe und die Summe von 1800 österr. Lire; – für das J. 1859: „Stabilire i fatti della elettro-fisiologia che devono costituire il fondamento scientifico degli usi medici della elettricità ec. ec.“ (siehe darüber das in den Quellen bezeichnete Werk, worin auch die Beantwortung der mit den Preisen betheilten Abhandlungen abgedruckt ist) Der Preis wie für die frühere Frage. Die Gelehrten aller Nationen, die wirklichen Mitglieder des lombardischen Instituts ausgenommen, können concurriren und die Beantwortung der Fragen kann in italienischer, lateinischer und französischer Sprache geschehen.
Cagnola, Anton (Arzt, geb. zu Paina 1774, gest. 1848). Entstammt einer wohlhabenden lombardischen Familie. Für den Priesterstand bestimmt, trat er in’s Mailänder Seminar. Doch da er später eine besondere Vorliebe für naturwissenschaftliche Studien an den Tag legte, ging er nach Pavia, studirte Medicin, erhielt im Mai 1797 die Doctorswürde der Medicin und Chirurgie und widmete sich 1799 der Praxis. Mehrere Jahre lebte er als praktischer Arzt geachtet; sein Vermögen, ohnehin schon groß, mehrte sich durch eine reiche Erbschaft; er gab nun die ärztliche Praxis auf und machte ausschließlich zu seinem Vergnügen und um seinem Hange zur Beobachtung zu genügen, Reisen in Frankreich, England, Deutschland, Rußland, im Orient und in beiden Amerika. Erst als das Alter ihm dieses Vergnügen verleidete, gab er es auf. Heimgekehrt von seinen Weltfahrten, versammelte er einen Kreis von Freunden um sich, und arbeitete an seinen auf den Reisen gesammelten Bemerkungen, Beobachtungen, Erfahrungen, um sie eines Tages in einem eigenen Werke herauszugeben. Diese Absicht erreichte er nicht. Aber im Alter von 74 Jahren schrieb er sein Testament über ein Vermögen von 320,000 österr. Lire, wovon er mit reichlichen Legaten fünf Humanitätsanstalten bedachte und 55,000 österr. Lire für eine wissenschaftliche Stiftung bestimmte, welche im Todesfalle eines andern Erben noch durch 25,000 österr. Lire vermehrt werden sollte. Die Bestimmung über die Verwendung der Interessen des Stiftungscapitals- Atti della fondazione scientifica Cagnola dalla sua istituzione in poi. Volume primo (Mailand 1856, Bernardoni di Gio, 8°.) vor der Einleitung: „Cenni sopra il Dre. Antonio Cagnola, sulla fondazione scientifica ... di lui istituita ecc.“