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BLKÖ:Elmendorf, Friedrich Kaspar Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 25. (Quelle)
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Elmendorf, Friedrich Kaspar Freiherr von (Generalmajor und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Münster 1705, gest. zu Olmütz 13. Aug. 1767). Entstammt einem alten Adelsgeschlechte[WS 1] Westphalens, welches noch gegenwärtig in Oldenburg blüht. E. trat 1724 in kaiserl. Kriegsdienste und war 1742 Hauptmann im Inf.-Reg. [26] Botta d’Adorno Nr. 12, derzeit Erzh. Wilhelm. Im Oct. 1755 rückte er zum Oberstlieutenant vor und war bei Beginn des 7jährigen Krieges Oberst und Regiments-Commandant. In der Schlacht bei Kolin (18. Juni 1757) erfocht er sich durch seinen Muth und seine Kaltblütigkeit das Mar. Theresienkreuz. Als sein Regiment im Rücken von einem feindlichen Bataillon angegriffen wurde, veränderte er sogleich die Front gegen dasselbe und brachte es dergestalt in Unordnung, daß es von der nachrückenden Cavallerie ganz aufgerieben wurde. Neue feindliche Colonnen begannen den Angriff von einer anderen Seite. E. wendete nun die Truppe dahin und siegte wieder; als endlich feindliche Cavallerie heransprengte und sein Regiment bereits alle Munition verschossen hatte, führte es mit dem Bajonette den Kampf und hielt ihn so lange aus, bis neue Munition herbeigeschafft wurde, worauf ein heftiges Gewehrfeuer die Cavallerie zum Rückzuge nöthigte. Für diese That erhielt er bei der ersten Verleihung des aus Anlaß dieser Schlacht gestifteten Ordens am 7. März 1758 das Ritterkreuz des Mar. Theresienordens. Am 21. März 1760 rückte E. zum General-Major vor und stand als Brigadier bei der Hauptarmee des Feldmarschall-Lieutenants Daun. Aber bald nach dem Hubertsburger Frieden (15. Febr. 1763) starb er (13. Aug.) zu Olmütz im Alter von 61 Jahren.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei) S. 44, 1727. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u.Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 207. – Genealogie u. geschichtliche Uebersicht dieser Adelsfamilie vergleiche: Gothaisch. genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das J. 1853 (III. Jhrg.) S. 106 u. f. – [Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.] Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien (Leipzig 1855, Weigel, 8°.) II. Bd. S. 123. – Wappen. Schild von Roth und Gold sechsmal quergetheilt. Aus dem mit der Freiherrnkrone bedeckten Helme mit rothgoldener Decke wächst zwischen einem offenen Fluge, dessen rechter Flügel golden und linker roth ist, ein Jünglingsrumpf (nach Kneschke ein Mädchenrumpf) hervor, dessen schwarze Kleidung in der Mitte ein silberner Pfahl belegt. Schildhalter: Zwei goldene Löwen.

Anmerkungen (Wikisource)