BLKÖ:Fasching, Johann Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Fasanotti, Gaetano |
Nächster>>>
Faster, Peter | ||
Band: 4 (1858), ab Seite: 150. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Johann Fasching in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[151] (26. December), wo er die in’s Stocken gerathenen, vom Feinde verfolgten Geschütze wieder in Gang brachte, und bei Rheinzabern, wo er den ganzen Artilleriepark in Sicherheit brachte. 11. März 1795 rückte er zum Kapitän vor; zeichnete sich 1796 bei Bregenz (8. Aug.) und Lauterach (16. Sept.) aus, leitete im Nov. den Batteriebau gegen den feindlichen Brückenbau vor Hüningen und zerstörte (am 28. Nov.) die Schiffbrücke. Am 30. März 1797 wurde er Hauptmann im 1. Artillerie-Regimente. Im Feldzuge des J. 1799 trug er sich selbst an, die Trancheen vor Pizzighetone zu eröffnen und förderte unter dem heftigsten feindlichen Geschützfeuer diese gefährliche Arbeit so sehr, daß 8 Tage nach Eröffnung der Trancheen mit der Beschießung der Festung begonnen werden konnte, welche 3 Tage später capitulirte. F. erhielt für seine zahlreichen Waffenthaten bei der 66. (der ersten öffentlichen) Promotion am 18. August 1801 das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Am 22. Febr. 1808 rückte F. zum Major, 15. Sept, desselben Jahres zum Oberstlieutenant, 24. Juli 1813 zum Obersten des 3. Artillerie-Regiments vor. Im Jahre 1812 wurde er mit seinem Bruder Karl in den Freiherrnstand erhoben. Später erhielt er für seine im Befreiungskriege erworbenen Verdienste das Ritterkreuz des Leopold-Ordens. Er starb im Alter von 57 Jahren. – Karl Freiherr (General-Major und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Karlstadt 1753, gest. zu Budweis 26. Aug. 1826). Bruder des Vorigen. Trat 1770 als Kanonier in’s 3. Artillerie-Regiment; zeichnete sich bereits im Türkenkriege vor Belgrad aus, wurde 1. April 1784 Lieutenant, kam im Nov. 1786 zum Bombardier-Corps und wurde 11. März 1795 wirklicher Hauptmann. Im französischen Kriege machte er die Schlachten und Kämpfe bei der Oberrhein-Armee mit; bei Lamsheim (16. Nov. 1795) that er sich insbesondere hervor. Am 28. Februar 1808 wurde er Major im Regimente und schon 1809 (30. Mai) Oberst. Im Feldzug 1809 als Artillerie-Chef im Corps des Feldmarschall-Lieutenants Hiller zeichnete er sich bei Türkenfeld, Landshut, Baierisch-Neumarkt, Ebersberg aus und bei Aspern wirkte seine umsichtige Vertheilung der Munitions-Reserve wesentlich zum glücklichen Ausgange der Schlacht mit. In der Relation über die Schlacht bei Wagram stand er unter den Helden des Tages. Mit allerh. Handschr. vom 5. Novbr. 1809 zu Totis erhielt er das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Im Dec. 1813 wurde F. General-Major. Im folgenden Jahre commandirte er vor Hüningen, wo 18 Jahre zuvor sich sein Bruder Johann ausgezeichnet hatte, die Artillerie. Am 11. April wurde das Feuer eröffnet und schon am 15. erfolgte die Uebergabe des Platzes. F. wurde auch Inhaber des 4. Artillerie-Regiments. Er starb, 73 Jahre alt, als Artillerie-Brigadier.
Fasching, Johann Freiherr (Artillerie-Oberst und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Porto Ré in Istrien 1758, gest. 6. April 1815). Der Sohn eines österr. Artillerie-Unterofficiers; erhielt wie sein Bruder Karl (s. d. Folgenden) durch Fürsorge des Fürsten Liechtenstein die erste Erziehung, trat im Mai 1774 in’s 3. Artillerie-Regiment, wurde 1785 Unterlieutenant und 26. Febr. 1790 Oberlieutenant. Im französischen Revolutionskriege zeichnete er sich aus 1793 bei der Eroberung der Steinfelder Schanze vor der Weißenburger Linie, beim Angriff des linken Flügels am Rhein (1. December), beim Rückzuge vom Geißberge- Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder. Nach authentischen Quellen (Wien 1857, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) S. 601, 1743 [über Johann]. – S. 987 u. 1747 [über Karl]. – Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851 u. f.) II. Bd. S. 296 u. 297. Artikel von Strack. – Die vom Feldmarschall Joseph Grafen Colloredo bestätigte Dienst- und Thaten-Beschreibung vom 1. Nov. 1811. – Freiherrnstands-Diplom der Brüder Johann und Karl vom 19. Jänner 1812. – Wappen. Gevierteter Schild mit silbernem Herzschild, welcher mit zwei rechtsschrägen rothen Balken, und einem natürlichen Schwan, der auf dem unteren Balken steht, belegt ist. Im ersten und vierten blauen Felde des Hauptschildes schwebt eine brennende Bombe, im zweiten und dritten rothen Felde ein blauer goldverzierter adeliger Turnierhelm mit goldener [152] Halskette. Den Schild deckt die Freiherrnkrone, auf derselben ruhen drei gekrönte Helme, die Krone der zwei äußersten einwärtsgestellten Helme ist mit zwei rothen und in der Mitte mit einer weißen einwärtsgebogenen Straußfeder geschmückt. Auf der Krone des mittleren in’s Visir gestellten erhebt sich der Schwan des Herzschildes.