BLKÖ:Fischer, Joseph Wladislaw
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 242. (Quelle) | |||
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Sollinger); – „Geschichte der k. Hauptstadt und Gränzfestung Olmütz“, 2 Thle. (Olmütz 1802, 8°. mit 2 K. K.); ein dritter Band, welcher die Kirchengeschichte und Topographie enthalt, blieb Manuscript; – „Geschichte der Stadt Korneuburg“ (Wien 1831); – „Reisen durch Oesterreich, Ungarn, Steiermark, Venedig, Böhmen und Mähren in den Jahren 1801–3“, 3 Thle. (Wien 1803, 8°. mit K. K.). Wesentlichen Antheil hat F. auch an dem, 1825 von Franz Heinr. Böckh (s. d. II. Bd. S. 14) begründeten „Geschichts-und Erinnerungs-Kalender“, an dessen Redaction er sich bis 1833 betheiligte in welchem Jahre er in die Hände Schimmers (s. d.) überging. In diesem Kalender befinden sich zahlreiche Aufsätze historischen, biographischen, ethnographischen Inhalts aus F.’s Feder, und ist überhaupt dieser Kalender mit jenem nach seinem Begründer Jurende benannten „Vaterländischer Pilger“ eines jener Volks- und Hausbücher, welche in den Tagen unzulänglichen Unterrichtes manche nützliche Kenntnisse aus der Schule in’s Haus verpflanzten. In Handschrift blieben eine „Geschichte und Beschreibung des Hanakenlandes und seiner Bewohner“; – eine „Erdbeschreibung und Geschichte Mährens“; letztere war auf 10 Bände angelegt, jedoch ist nur der erste Band vollendet; und viele kleinere Aufsätze zur Landeskunde Mährens. F. war Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, und für seine Geschichte von Olmütz erhielt er das Ehrenbürgerrecht dieser Stadt.
Fischer, Joseph Wladislaw (Schriftsteller, geb. zu Kloster Hradisch bei Olmütz 17. Dec. 1785, lebte noch 1835). Sohn eines Weinhändlers, erhielt den ersten Unterricht im Elternhause, besuchte dann die öffentlichen Schulen und zwar 1797 die Humanitätsclassen. Früh beurkundete er eine besondere Vorliebe für geschichtliche und geographische Studien und betrieb nebenbei mit Erfolg das Zeichnen und die Musik. 1801 studirte er die Philosophie, 1803 die Rechtswissenschaft in Olmütz, welche er 1806 vollendete, und holte in Wien jene Gegenstände nach, welche am Olmützer Lyceum nicht gelehrt wurden. Zugleich beschäftigte er sich mit literarischen Arbeiten und namentlich mit historischen Forschungen; am 14. Febr. 1809 erhielt er die juridische Doctorwürde in Wien und widmete sich dann der juridischen Praxis. Seine durch den Druck veröffentlichten Schriften behandeln naturgeschichtliche, statistische, ökonomische und geschichtliche Gegenstände. Seine Abhandlung: „Ueber das nächtliche Leuchten einiger Körper“, erregte Aufmerksamkeit; außerdem schrieb er: „Der Barometer als Witterungsanzeiger“; – „Naturgesetze zur Begründung eines neuen einfachen und einträglichen Feldbaues mit wenig Stalldünger und ohne Sommerbrache durch die Benützung des Kuhdüngers u. s. w. Mit einer Widerlegung des Beatson’schen Ackerbausystems“ (Wien 1830,- Czikann (Joh. Jak.), Die lebenden Schriftsteller Mährens (Brünn 1812, Traßler, 8°.) S. 48. – Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Doll, 8°.) 1810, III. Bd. S. 526. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 145. – Kayser (Christian Gottlob), Vollständiges Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, 4°.) II. Bd. S. 223.