BLKÖ:Fogarasy, Michael
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 274. (Quelle) | |||
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Alexander Rudnay, damals Bischof in Siebenbürgen, in’s Seminarium zu Carlsburg auf, wo er die philosophischen Studien hörte. Von dort kam er in’s Pazmaneum nach Wien, wo er sich unter Männern wie Ziegler, Zengerle, Ackermann, Ruttenstock und Kühnl ausbildete und sich zugleich die vollkommene Kenntniß der deutschen Sprache aneignete. Nun kehrte er nach Siebenbürgen zurück, wurde am 28. Oct. 1823 zum Priester geweiht und als Caplan und zugleich Gymnasiallehrer nach Hermannstadt geschickt, von wo er im Mai 1826 nach Wien in die höhere theolog. Anstalt zurückkehrte, und dort die theologische Doctorwürde erhielt. Nun wurde er in Carlsburg Professor des Bibelstudiums, Inspector der theolog. Studien, referirender Vorstand des heil. Stuhles und [275] Armen-Anwalt; zwei Jahre später Oberaufseher über die siebenbürg. Normalschulen. 1832 kam er als Schulinspector u. Censor nach Klausenburg, aber schon 1833 als Hofcaplan und Director der theolog. Studien an die Wiener theolog. Anstalt zu St. Augustin. In dieser Zeit verfaßte er zur Vertheidigung der bürgerl. Rechte des siebenbürg. Bischofs seine Abhandlung: „Az erdélyi püspökről polgári tekintetben“, d. i. Vom siebenbürgischen Bischof in bürgerlicher Beziehung. Schon früher Titular-Domherr von Carlsburg, wurde er 1833 zum wirklichen Domherrn von Großwardein und zum Vicedirector der dortigen königl. Akademie erwählt. In Großwardein war die geistig-sittliche Ausbildung der ihm anvertrauten Jugend das Hauptziel seines Bestrebens. Er errichtete eine Handbibliothek für die Jugend, bestellte Musik-, Gesangs-, deutsche und französische Sprachlehrer, um die Jugend auf nützliche Weise zu beschäftigen und war als Domherr auf politischem Gebiete, sowohl im Comitats-Saale, als auch auf den Landtagen in so verdienstlicher Weise thätig, daß man seinen Namen in der ungar. Kirche, wie im ganzen Lande, voll Anerkennung nannte. In Preßburg war er die Seele der kirchlichen Conferenzen und ein energischer jedoch gemäßigter Vertheidiger der heil. Rechte der Kirche. Das Programm des jetzt blühenden St. Stephans-Vereines hat er in der Christnacht 1842 zu Großwardein niedergeschrieben und den Bischöfen, Freunden und später in der „Religio és Nevelés“, d. i. Religion und Erziehung, öffentlich mitgetheilt, damit, bevor derselbe in’s Leben treten würde, auch Andere, die sich dazu berufen fühlten, ihre Meinung darüber aussprechen konnten. 1845 ernannte ihn der Fürst Primas Kopácsy zum Titular-Bischof und zum Director der Pesther theolog. Facultät, welches Amt er am 10. Jänner 1846 antrat. Zugleich versah er in Pesth die Stelle eines Oberdirectors des Pesth-Ofner Lehrbezirkes, als welcher er die vorgefundenen Mängel entfernte, den religiösen und wissenschaftlichen Geist im Unterrichte hob und allenthalben Ordnung und Zucht begründete. Ueberdies in dem von ihm begründeten Vereine für Herausgabe guter und wohlfeiler Bücher rastlos thätig, hat er denselben in den schwierigsten Zeit-Verhältnissen (1848) aufrechterhalten. Im J. 1853 übertrug er dessen Leitung anderen Händen und zog sich selbst nach Großwardein zurück. Das Ergebniß der bischöflichen Conferenzen auf dem Landtage von 1847/8 hat er in dem Werke: „Emlékirat“, d. i. Denkschrift, veröffentlicht. In Pesth begründete er auch den heil. Kindheits-Verein und wohnte in Wien der General-Versammlung der katholischen Vereine bei. Im Oct. 1853 kehrte er nach Großwardein zurück, wo er gegenwärtig die Pflichten eines Erzdiacons ausübt.
Fogarasy, Michael (Weihbischof in Ungarn, geb. zu Gyergyó-Sz. Miklós in Siebenbürgen 17. Sept. 1800). Begann den Schulbesuch in seinem Geburtsorte und setzte ihn zu Maros-Vásárhely und Csik-Somlyó im Gymnasium der Franziskaner fort. 1817 nahm ihn- Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungr. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jakob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1853, Gust. Emich) S. 143. – Porträt. Unterschrift: Fogarassy Mihály választott Szkodári püspök s. a. t. Barabás 1858 Nyom. Rauh János Becsben.