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BLKÖ:Gaisruck, Franz Sigmund

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 57. (Quelle)
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Gaisruck, Franz Sigmund (kaiserl. Feldmarschall, geb. in Steiermark zu Anfang des 18. Jahrhunderts, gest. 1769). Entstammt einem alten steirischen Grafen-Geschlechte (siehe die Quellen). Widmete sich gleich vielen seiner in Oesterreichs Kriegsgeschichte berühmten Ahnen dem Waffenhandwerk, ward Oberst bei Wurmbrand-Infanterie, 1735 Generalmajor, focht im nämlichen Jahre am Rhein gegen die Franzosen, 1737–1739 gegen die Türken. Im Aug. 1739 wurde er Feldmarschalllieutenant; 1743 erzwang er die Uebergabe von Landau und erhielt im näml. Jahre das Inf.-Reg. Nr. 42; am 15. Oct. 1745 rückte er zum Feldzeugmeister vor, machte 1746 den Feldzug in den Niederlanden mit, wurde aber 1748 nach Wien berufen, wo er sich an der Organisirung des Kriegs-Commissariats betheiligte. Am 29. Juni 1754 wurde er Feldmarschall und fungirte noch einige Jahre als commandirender General in Slavonien, bis er 1769 unvermält starb. – Rudolph Karl (Feldzeugmeister, geb. in Graz um 1700, gest. 1778 oder 1779 nach Stramberg, im Oct. 1777 nach dem Oesterr. Militär-Conversations-Lexicon). Widmete sich auch frühzeitig dem Kriegsdienste und machte als Major die Schlachten bei Dettingen, bei Rocoux und Laffeld (1747) mit. Am 5. Febr. 1750 wurde er Oberst des Inf.-Reg. Nr. 45; leitete in Gemeinschaft mit dem curcölnischen Generalmajor von Nagel die Belagerung der Festung Sonnenstein, welche er nach ihrem Falle auch übernahm, hatte Antheil am Erfolge bei Maxen (19–21. Nov. 1759; focht bei Breslau und wurde 20. März 1760 Feldmarschall-Lieutenant. Bei der Vertheidigung von Landshut (Juni 1760) konnte er dasselbe gegen die Uebermacht Fouquets nicht behaupten, aber wenige. Tage darnach griff er Fouquet in seiner verschanzten Stellung (23. Juni) mit siegreichem Erfolge an. 1769 wurde er Inhaber des Inf.-Reg. Nr. 44 und 1. Jan. 1771 Feldzeugmeister, als welcher er, 78 Jahre alt, starb.

Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 52. Thl. S. 248. Gibt Nachrichten über dieses Geschlecht und mehrere Glieder desselben. Das Freiherrn-Diplom erhielten die Gaisruck 10. Juli 1638, den Grafenstand nach Einigen 7. Sept. 1667, nach Andern 6. Mai 1679. – Das östr. Militär-Konversations-Lexikon nennt den Grafen Rudolph Karl (siehe oben den Zweiten) einen Sohn des Feldmarschalls Franz Andreas und als solchen 1700 geboren. In dieser Angabe steckt eine ganze Reihe von Irrthümern. Erstens gibt es keinen Feldmarschall Franz Andreas G., denn der Feldmarschall heißt Franz Siegmund. Dieser hatte keinen ehelichen Sohn, sondern starb unvermält 1769; und nachdem er selbst um 1700 geboren ist, wie kann der auch 1700 geborne Karl Rudolph sein [58] Sohn sein? – und wäre dies der Fall, so müßte, „da Rudolph ein Sohn des im J. 1769 verstorbenen Franz Andreas 1700 zu Grätz geboren ist“, der Sohn vom Vater im Alter von 70 J. gezeugt sein. – Derselben Familie gehört auch an: Karl Kajetan[WS 1] (Erzbischof von Mailand, geb. zu Klagenfurt 7. Aug. 1769, gest. 19. Nov. 1846). Am 7. Sept. 1824 erhielt er den Cardinalshut. – Schönfeld (Ignaz Ritter von), Adels-Schematismus des östr. Kaiserstaates (Wien 1825, Schaumburg) II. Jahrg. S. 195: „Probe des Ahnenbuches der Familie Gaisruck.“ – Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1852, gr. 8°.) II. Bd. S. 611.

Anmerkungen (Wikisource)