Zum Inhalt springen

BLKÖ:Gavasini, Alois Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Gavagnin, Leonhard
Band: 5 (1859), ab Seite: 112. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Alois von Gavasini in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Gavasini, Alois Graf|5|112|}}

Gavasini, Alois Graf (General-Major und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Bonn 1762, gest. zu Klagenfurt 28. Nov. 1834). Trat, 16 Jahre alt, als Fähnrich in’s Inf.-Reg. Graf Pelegrini Nr. 49, wurde 1. Mai 1784 Unterlieutenant, kam bald nachher als Oberlieutenant zu dem im Nov. 1784 errichteten Freibataillon Stein, welches während der holländischen Schelde-Streitigkeit in den Niederlanden lag, und nach der im Nov. 1785 erfolgten Auflösung dieses Freibataillons wieder in das frühere Regiment zurück, wo er am 1. August 1788 zum Kapitän und 1789 zum Hauptmann vorrückte. Im Türkenkriege zeichnete er sich bei der Berennung der Festung Gyurgievo (2. Juni 1790) aus. Durch einen gelungenen Ausfall hatte der Feind einen nicht unbedeutenden Vortheil errungen. Da entschloß sich G. mit seiner Abtheilung von 100 Mann den [113] Feind, der in Häusern und Gärten festen Fuß gefaßt, zu vertreiben. Entschlossen griff er ihn an und schlug 5 Ausfälle des überlegenen Feindes siegreich und mit dem verhältnißmäßig geringen Verluste von 35 Mann zurück. Am folgenden Tage war der Feind daran, die im Bau begriffene Wasserbatterie an der Donau zu zerstören. G. die Gefahr erblickend, stürzte sich mit nur 40 Mann dem Feinde entgegen und obgleich am Knie verwundet, behauptete er den Kampfplatz, bis die vom Ban zersprengten Leute sich wieder sammeln konnten, und erst eine Schußwunde im Gesicht nöthigte ihn, das Schlachtfeld zu verlassen. Für diese Waffenthat erhielt er in der 23. Promotion (19. Dec. 1790) das Ritterkreuz des Mar. Theresienordens. Im Sept. 1793 wurde er zum Major im Regimente befördert. 1794 that er sich bei der Wiedereroberung der Weissenmauer Posten erneuert hervor; ebenso am 15. Dec. 1795 bei der Einnahme der feindlichen Stellung von Trier. Am 1. April 1796 wurde er Oberstlieutenant und erhielt das Grenadier-Bataillon Weidenfeld, mit welchem er, bei der Armee in Italien eingetheilt, im Treffen bei Bassano sich auszeichnete, wo er verwundet wurde. Als Oberst führte er im Feldzug 1799 das Regiment in der Schlacht bei Stockach ruhmvoll an. Im Mai d. J. kämpfte er rühmlichst in Graubündten. Am 25. des genannten Monats griff er mit 4 Compagnien des Regiments und einer Division der Brooder Gränzer das Dorf Neffels an und nahm bei dieser Gelegenheit 1 Brigade-Chef, 17 Officiere und 409 Mann gefangen. Im folgenden Jahre (6. März) wurde er zum General-Major befördert und war 1809 Brigadier bei der Reserve-Armee in Niederösterreich. Nach Beendigung des Feldzuges 1809 trat er am 10. December dess. Jahres in Ruhestand, den er noch 15 Jahre genoßt bis er, 72 Jahre alt, starb.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 324 u. 1735. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 623.[BN 1]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Gavasini, Alois Graf, General-Major [s. d. Bd. V, S. 112].
    Carinthia (Klagenfurter Blatt, 4 °.) 1861, Nr. 25 [Ergänzungen von Hermann zu meiner Lebensskizze]. [Band 11, S. 414]