BLKÖ:Gernrath, Johann Conrad
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 158. (Quelle) | |||
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von Vega ausbildete. G. wurde Lieutenant, wohnte der Belagerung von Belgrad bei, und kam nach abgeschlossenem Frieden als Lehrer der Mathematik in’s Bombardiercorps. Im französischen Kriege ward er mit einer halben Bombardier-Compagnie und 12 Haubitzen dem Armeecorps des Generals Grafen von Knobelsdorf zugetheilt und wohnte den Schlachten von Famars, Valenciennes, Le Quesnoi und Landrecy bei. Er war zum Oberlieutenant vorgerückt, bei Le Quesnoi aber gefangen und nach 10 Monaten auf Ehrenwort, nicht wieder gegen Frankreich zu dienen, entlassen. G. ward nun dem Freiherrn von Metzburg zur geographischen Aufnahme Westgaliziens zugetheilt, trat in Civildienste über, wurde Kreisingenieur in Sandomir und Krakau und 1801 mähr.-schles. Provinzial-Baudirector. Als solcher leistete er in den Wasserbauten Ersprießliches, regulirte die Flüsse, insbesondere die Hanna und beseitigte die bis dahin so häufigen Ueberschwemmungen, welche diese Gewässer bei nur kürzere Zeit anhaltenden Regengüssen veranlaßten. Als Fachschriftsteller gab er die zweite vermehrte Auflage von Vega’s Vorlesungen über die Mathematik (Wien 1793) heraus; überhaupt hatte G. durch mehrere Jahre an Vega’s literarischen Arbeiten theilgenommen und die Logarythmen berechnet, welche Vega herausgegeben. Außerdem erschienen von G.: „Allgemeine Uebersicht über die Gründung der Witwen- und Waisen-Institute nach mathematischen Grundsätzen“ (Brünn 1824); – „Abhandlung der Bauwissenschaften oder theoret. praktischer Unterricht in der bürgerlichen Baukunst, im Strassenbau u. s. w.“, 2 Bände (Brünn 1825, mit 100 K. K., 4°.). G. starb im Alter von 78 Jahren, nachdem er vorher noch zum Oberbaudirector und k. k. Rath ernannt worden war.
Gernrath, Johann Conrad (Baudirector und Mathematiker, geb. auf einem Schiffe 7. April 1755, gest. in Brünn 2. Nov. 1833). Von unbemittelten Eltern, trat als Kanonier in’s 2. Artillerie-Regiment. Als solcher trieb er fleißig mathematische Studien, in denen er sich unter Freiherrn- Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) VI. Bd. und Suppl. S. 446.