BLKÖ:Gsellhofer, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vorwort (Band 6)
Band: 5 (1859), ab Seite: 403. (Quelle)
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Gsellhofer, Karl (Maler, geb. in Wien 28. Oct. 1779, gest. ebenda 17. Mai 1858). Zeigte früh große Anlage zur bildenden Kunst; die Anfangsgründe der Zeichnenkunst erlernte er in der Akademie der bildenden Künste; dann aber unter der unmittelbaren Leitung Fügers (s. d. Bd. S. 1), bildete er sich in allen Theilen der Kunst, vornehmlich in der Miniatur-Malerei, aus. Bald erweckten seine Arbeiten allgemeine Aufmerksamkeit und Erzh. Ludwig ernannte den jungen Künstler zu seinem Kammermaler. Im J. 1819 wurde er Professor an der Akademie der bildenden Künste, u. z. lehrte er nach Maurers Abgang das Elementarzeichnen. Diesem Amte gab er sich mit ganzer Seele, ja mit Aufopferung der eigenen künstlerischen Thätigkeit hin, daher auch in öffentlichen Ausstellungen seine Arbeiten fast nie zu sehen waren. Da er sonst gediegene Kenntnisse besaß, zählte er zu den gebildetsten und beliebtesten Lehrern der Anstalt. Von seinen Arbeiten sind wenige bekannt z. B.: „Der heil. Martin“, Altarblatt in der Kirche zu Aspern; – die lebensgroßen Bildnisse des „Erzherzogs Rudolph, Cardinal zu Olmütz“, des „Grafen Almasy“ u. A. Viele seiner Landschaften befinden sich in den Sammlungen der Erzherzoge Karl und Ludwig. G. handhabte mit Geschick auch die Radirnadel, doch sind nur zwei Blätter nach Cignani von ihm bekannt. G.’s Bilder sind im Ganzen edel, die Zeichnung ist richtig, die Ausführung sehr sorgfältig. Nie zufrieden mit sich selbst, besserte er immer, selbst wenn Kenner eine Composition tadellos fanden; in seinen Landschaften verräth er Geschmack, weniger glücklich erscheint er im Colorit.

Annalen der Literatur und Kunst in dem österr. Kaiserthume Jahrg. 1809 (Wien, Doll, 4°.) Intelligenzblatt November Sp. 194. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 435. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835, 8°.) V. Bd. S. 499. – Wiener Zeitung 1858, Nr. 114. – Wiener Feiertagsblätter 1858, Nr. 9.
Ende des fünften Bandes.