BLKÖ:Hřib, Wenzel Franz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 9 (1863), ab Seite: 358. (Quelle) | |||
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Philipp Nedela und mit dem Weltgeistlichen Thomas Fryčaj [Bd. IV, S. 388], und wurde durch diese beiden Männer zu literarischen Arbeiten angeregt. Hřib gab heraus: „Pozdviženi mysle k Bohu karolické křestanky“ d. i. Erhabene Gedanken zu Gott (Brünn 1802) – „Vděčne myšlénky vlastenecké v [359] rytmu jakož okus českého veršovnictvi k pámatce vlasti věnuje“, d. i. Liebliche und patriotische Gedanken in Versen, als Versuch čechischer Reimkunst, dem Andenken des Vaterlandes gewidmet (Brünn 1813); – ferner eine große Postille, zu welcher H. nicht nur den Text, sondern auch die Musik schrieb. Es war dieß H.’s letzte Arbeit, welche er im vorgerückten Alter, als er gichtkrank schwer litt, vollendete. Bei seinem Uebertritte aus Privat- in kaiserliche Dienste und nach seiner Uebersetzung nach Brünn, durchwanderte H. die Stadt und ihre Umgebungen im Umkreise von zwei Meilen und vollendete eine Topographie und Geschichte derselben, doch wollte es ihm nicht gelingen, ihren Druck zu bewerkstelligen. Was mit dem Manuscripte geschehen, ist nicht bekannt. Auch beschäftigte sich H. viel mit Copiren alter Handschriften, insbesondere für den damaligen Gouverneur von Mähren und Schlesien, den Grafen Mitrowski, der alte Handschriften und ihre Abschriften mit Eifer sammelte. H. war ein gefälliger mährisch-slavischer Poet; war es ihm auch nicht gegönnt, schwungvoll die Sprache zu handhaben, so verstand er es doch, seine Gedanken mit besonderer Innigkeit zum Ausdruck zu bringen und zu einer Zeit, in welcher es wenig einladend war, in einem kaum gewürdigten Idiom sich auszudrücken.
Hřib, Wenzel Franz (Schriftsteller, geb. zu Hlinsko in Böhmen 1761), gest. zu Brünn 21. Februar 1827). Der Sohn eines Krämers, besuchte er die Jesuitenschule zu Chlum in Böhmen, später in Olmütz. Nun trat er als Privatbeamter in die Dienste des Grafen Kinsky, 1797 aber in kais. Dienste über und zwar als Official bei der Staatsbuchhaltung in Brünn. Daselbst befreundete er sich mit dem Augustiner- Hěvzda, list zábavný a poučný. Redactor Vaclav Zirovnický, d. i. Der Stern, unterhaltende und belehrende Zeitschrift, redigirt von Wenzel Zirovnický. 2. Jahrg. Nr. 13–17: „Vaclav Františka Hřib. Prispevek k literatuže Česko-slovenské sdolnje Vilimek“.