BLKÖ:Haner, Georg
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Haner, Georg Jeremias | ||
Band: 7 (1861), ab Seite: 298. (Quelle) | |||
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[299] Philosophiae moralis speciale, seu orationis affectus et actiones morales“ (Wittenberg 1691); – „Pentecostalis Pneumatologia Paradisiaca, h. e. Mysteria Pentecostalia de Spiritus S. beneficiis divinitus in Paradiso Gen. I. II. III. revelata“ (ebd. 1692); – „Lustratio Hebraeorum ad explicanda commata: Psalm. LI, 9. Hebr. IX, 13. 14.“ (ebd. 1692); – „Dissertatio philologica de literarum hebraeicarum origine ...“ (ebd. 1692, 4°.); – „Historia Ecclesiarum Transylvanicarum inde a primis Populorum originibus ad haec usque tempora ex variis iisque antiquissimis et probatissimis Auctoribus, abditissimis Archivis etc. IV libris delineata“ (Francof. et Lips. 1694, Fölginer, 12°.). H. erzählt darin von dem Heidenthume der alten Gothen, ihrer Bekehrung zum Arianismus, der Läuterung dieser Lehre unter Geisa und Stephan, von den Religionsveränderungen des 16. Jahrhunderts und den Schicksalen der Kirche bis 1652. Erheblicheres hat er in Handschrift hinterlassen, darunter eine Fortsetzung der vorerwähnten Kirchengeschichte Siebenbürgens, dann ein „Compendium Privilegiorum Ordini ecclesiastico Saxo-Evangelico in Transylvania variis ab Imperatoribus, Regibus, Principibus etc. concessorum“ (1717); – eine „Historia Daciae Antiquae“, dann mehrere polemische Schriften in Kirchensachen, z.B. über den damals herrschenden Pietismus, über den Katechismus des Horbius, dann über die Lehre Dieterich’s, von der Wiederbringung aller Dinge, welche seiner Zeit großes Aufsehen erregte und vieles Aergerniß gab, und welche ihr Urheber Dietrich, Pastor zu Bolgatsch, zuletzt selbst zu widerrufen für gut fand. Noch rühmlicher als Georg wirkte aber sein Sohn Georg Jeremias [s. d. Folgenden].
Haner, Georg (Superintendent der sächsischen Kirche in Siebenbürgen und Geschichtschreiber, geb. zu Schäßburg 28. April 1672, gest. 15. December 1740). Nach den in der Heimat beendeten Studien, ging er nach Deutschland und setzte in Wittenberg dieselben fort, sich für die theologische Laufbahn vorbereitend. 1692 erhielt er die Magisterwürde, kehrte 1695 in seine Heimat zurück, wo er Rector zu Schäßburg wurde und bis 1698 diese Stelle bekleidete; dann versah er zu Trappold, Keisd und Großschenk Pfarrdienste; 1713 wurde er in Medwisch zum Stadtpfarrer, 1719 zum Generaldechant und am 13. December 1736 zum Superintendenten erwählt. Als solcher starb er vier Jahre später, im Alter von 68 Jahren. Von seinen Werken und gelehrten Abhandlungen sind im Drucke erschienen: „Subjectum- Seivert (Johann), Nachrichten von Siebenbürgischen Gelehrten und ihren Schriften (Preßburg 1785, Weber und Korabinsky, 8°.) S. 130. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste II. Section, 2. Theil, S. 159. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Ant. Loewe, 8°.) Bd. II, S. 73. – Nouvelle Biographie générale ... publiée par MM. Firmin Didot frères sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850, gr. 8°.) Bd. XXIII, Sp. 291.