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BLKÖ:Hattasch, Dismas

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hattala, Martin
Band: 8 (1862), ab Seite: 49. (Quelle)
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Hattasch, Dismas (Tonkünstler und Tonsetzer, geb. zu Hohenmauth in Böhmen 1725, gest. zu Gotha 13. October 1777). War ein vortrefflicher Musiker, der nicht nur sein Instrument, die Violine, mit großer Vollendung spielte, sondern auch für dieselbe componirte. H. vermälte sich mit Anna Franzisca Benda, der Schwester der beiden berühmten Violinvirtuosen und Compositeure Franz und Georg Benda [s. d. Bd. I, S. 260 und 261], und trat mit ihr, die eine sehr geschickte Sängerin war, 1751 in herzoglich-gothaische Dienste. Daselbst diente er 26 Jahre, bis er, erst 52 Jahre alt, an einem Schlagflusse starb. Als Componist sind von ihm bekannt, 2 Symphonien und 6 Violinsolo’s, die jedoch nicht gedruckt sind. Eines von ihm componirten, in der Sammlung verschiedener Lieder von guten Dichtern und Tonkünstlern (Nürnberg 1780, Jos. Mich. Schmidt) enthaltenen Liedes gedenkt die „Allgem. deutsche Bibliothek“ (Bd. 45, Stück 1, S. 102). – Seine Gemalin Anna Franzisca (gestorben um das Jahr 1780) war vorzüglich musikalisch gebildet, eine treffliche Sängerin und besaß eine besondere Bravour im Trillerschlag; zugleich mit ihrem Gemal trat sie als Kammersängerin in Dienste des gothaischen Hofes. – Dismas’ Bruder, Heinrich Christoph,[WS 1] war Schauspieler, aber auch Componist, und hat 3 Operetten componirt: „Der Barbier von Bagdad“; – „Der ehrliche Schweizer“ (1780) – und „Helva und Zeline“ (1795). Von dieser letzteren wurde Recitativ, Arie, Rondo und Duo, 1. Heft (Hamburg 1796) im Stich herausgegeben. Ueber seine Lebensschicksale ist nichts Näheres bekannt.

Gerber(Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. I, S. 604. – Desselben: Neues historisch-biograph. Lexikon der Tonkunst (ebd. 1812, Kühnel, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 520. – Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen u. s. w. (Prag 1815, G. Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 573. – Burney, Tagebuch der musikal. Reisen. Bd. III, S. 256. – Meusel (J. G.), Lexikon der lebenden Künstler. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden 1856, Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 342.

Anmerkungen (Wikisource)