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BLKÖ:Benda, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Benda, Georg
Band: 1 (1856), ab Seite: 260. (Quelle)
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Benda, Franz (Violinvirtuose u. Compositeur, geb. zu Altbenatky in Böhmen 25. November 1709, gest. zu Potsdam 7. März 1786). Sein Vater, zwar nur ein Leinweber, spielte mehrere Instrumente, und der musikalische Sinn war Gemeingut aller seiner Kinder, denn seine vier Söhne Franz, Johann[WS 1], Joseph[WS 2] und Georg waren ausgezeichnete Musiker, obgleich nur der Erste und der Letzte es darin zu einer eigentlichen Bedeutung gebracht hatten. Franz Benda lernte mit 7 J. singen und kam 1718 als Sopranist an die St. Nicolaikirche nach Prag. Als ihn die Geistlichen seiner schönen Stimme wegen nicht weglassen wollten, floh er nach Dresden, wo er als Capellknabe Aufnahme fand. Von Dresden entfernte er sich ohne Erlaubniß, um seine Heimat zu sehen, verlor seine schöne Stimme und mit ihr sein Brod. Nach Haus zurückgekehrt, war er des Vaters Kummer, zu dessen Geschäft Franz nicht zu bewegen war. Da hörte er eines Festtags eine herumziehende Truppe, in welcher sich ein blinder Jude Namens Löbel befand, dessen treffliches Spiel auf der Violine den Knaben tief bewegte. Dieser versuchte es nun selbst auf dem Instrumente und brachte darauf so viel hervor, daß Löbel des Knaben Talent errieth und ihn bewog, mit ihm zu gehen. Löbel war nun B.’s erster Lehrer und erstes Vorbild, das zu erreichen er eifrigst bemüht war. Doch wurde B. des Wanderlebens bald müde, Löbel selbst bewirkte es, daß B. bei dem Prager Violinisten Konyczek Unterricht erhielt. Nun bereitete er sich zu einer Reise nach Wien vor, die er mit 18 Jahren antrat. In Wien hörte er öfters den berühmten Violinvirtuosen Franciscello. Nach zwei Jahren ging er nach Warschau und wurde vom Starosten Szaniawski zum Capellmeister seiner Capelle ernannt. Von diesem sehr anstrengenden Dienste trat er nach dritthalb Jahren in die kön. polnische Capelle. 1732 erhielt er einen Ruf nach Rupin in die Dienste des damaligen Prinzen von Preußen, nachherigen Friedrich d. Gr. Dort nahm er noch bei Graun im Spiele, bei Quantz in der Composition Unterricht, übernahm, als Graun 1771 starb, den Posten eines kön. Concertmeisters und accompagnirte den König oft bei seinen Uebungen auf der Flöte. Von seinen zahlreichen Compositionen, theils Concerten, Symphonien u. a. sind nur 12 Solo’s gestochen zu Paris, ein Flötensolo zu Berlin erschienen. Dr. Burney sagt im 3. Bande seiner Reisen von Benda: „Seine Spielart war weder die des Tartini, Somis, Veracini, noch sonst eines bekannten Hauptes einer musikalischen Schule: es war seine eigene, die er nach dem Muster gebildet, das ihm große Sänger gaben.“ Hiller schreibt in seiner Biographie B.’s, S. 49: „Sein Ton auf der Violine war einer der schönsten, vollsten, reinsten und angenehmsten. Er besaß alle erforderliche Stärke in der Geschwindigkeit, Höhe und allen nur möglichen Schwierigkeiten des Instrumentes und wußte zur rechten Zeit Gebrauch davon zu machen. Aber das edle Singbare war das, wozu ihn seine Neigung mit dem besten Erfolge zog.“ – Benda hatte früh geheiratet. Ein Mädchen, das er auf seiner Wanderschaft mit Löbel kennen gelernt, wurde sein Weib. [261] Von seinen vier Töchtern hatte zwei B. selbst im Gesange unterrichtet und zu Sängerinnen gebildet; sie heirateten, eine den Capellmeister Reichardt, die zweite[WS 3] den Capellmeister Wolff. – Auch seine beiden Söhne, Friedrich Wilh. Heinrich (geb. 1745) und Karl Hermann (geb. 1748) waren ausgezeichnete Violinisten und beide in der Capelle des Königs Friedrich II. Als Familienvater war B. vortrefflich, freigebig gegen die armen Eltern und Geschwister, liebevoll gegen Frau und Kinder. Im hohen Alter noch gedachte er dankbar des blinden Juden Löbel, der sein Vorbild gewesen und den er als den Begründer seines Lebensglückes ansah.

Die Quellen siehe nach dem folgenden Benda Georg.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Georg Benda (Wikipedia).
  2. Joseph Benda (Wikipedia).
  3. Maria Carolina Benda (Wikipedia).