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BLKÖ:Hohenfeld, die Grafen von, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 191. (Quelle)
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Hohenfeld, die Grafen von. Genealogie. Ein altes österreichisches Adelsgeschlecht, welches schon im 13. Jahrhunderte in Oesterreich ob der Enns ansäßig war, jetzt aber bereits in allen Linien erloschen ist. Mit Rüdiger’s (III.) Söhnen Georg und Hanns entstanden zwei Hauptlinien, die I. ältere und II. jüngere. Georg (gest. 1432) ist der Stifter der älteren, welche bereits mit Christoph Freiherrn von Hohenfeld (gest. 1555) um die Mitte des 16. Jahrhunderts erloschen ist. Johann, gemeiniglich Hanns genannt, stiftete die jüngere Linie, die sich zu Anfang des 17. Jahrhunderts mit den Söhnen des Marx von Hohenfeld (geb. 1577, gest. 15. Juli 1618), mit Ferdinand und Wolf Ludwig, in zwei Zweige spaltete, in a) die ältere gräfliche Majoratslinie und in die b) jüngere gräfliche Linie, beide bereits erloschen. Ferdinand Graf von H. (geb. 1612, gest. zu Wien 4. Jänner 1675). Hofkammer-Vicepräsident, stiftete die erstere; Wolf Ludwig (geb. 1615, gest. 19. September 1680) die letztere. Erstere, die ältere, erlosch mit dem General-Major Otto Ignaz (geb. 24. December 1682, gest. 1. März 1760 zu Wien), die jüngere erlosch mit dem k. k. Feldmarschall-Lieutenant Otto Adolph (geb. 1765, gest. zu Linz 1824). Der Freiherrnstand kam in die ältere Hauptlinie mit Christoph (gest. 1496); Kaiser Friedrich III. verlieh ihm die Freiherrnwürde mit Diplom ddo. Gratz 5. Jänner 1484, in die jüngere Hauptlinie mit Otto Achaz mit Diplom ddo. Prag 28. Juli 1652. Der Reichsgrafenstand wurde dem Freiherrn Ferdinand, welcher die ältere Majoratslinie stiftete, [192] mit Diplom vom 7. März 1669 verliehen, die jüngere wurde erst von Kaiser Karl VI. mit Diplom vom 24. December 1714 in den Grafenstand erhoben. Die Familie zählt denkwürdige Kriegshelden und andere verdienstvolle Männer. Von der I. älteren Hauptlinie sind bemerkenswerth: Christoph von H. (gest. 1496), der erste Freiherr, 1472 Burggraf zu Wels, 1493 Burggraf zu Wien, der in den böhmischen Kriegen sich einen Namen machte und seiner Verdienste wegen in den Freiherrnstand erhoben wurde; – Rudolph Freiherr von H. (gest. 1533), niederösterreichischer Regimentsrath, der 1529 zur Zeit der Türkenbelagerung die Vertheidigungs-, Rettungs- und Proviantirungsanstalten im Viertel O. W. W. leitete; zuletzt war er Vicestatthalter. In der Jugend hatte er mit Friedrich Herzog zu Sachsen und Christoph Herzog in Bayern Palästina besucht. – Sein Bruder Sebastian (gest. 1541), Truchseß des Kaisers Maximilian, überbrachte glücklich den Brief Maximilian’s an seinen Vater Kaiser Friedrich III., worin er ihn von seiner Gefangenschaft in Brügge unterrichtet, und der zwischen den Schuhsohlen Sebastian’s verborgen war. – Von der II. jüngeren Hauptlinie: Achaz Freiherr von H. (geb. 1610, gest. 1672), war Gouverneur und Commandant der Grafschaft Diez und Hofkammer-Präsident; – Friedrich Freiherr von H. fand vor Semlin gegen die Türken als kais. Hauptmann 1699 den Tod der Ehre. In der von der älteren Hauptlinie abzweigenden a) Majoratslinie glänzen: Ferdinand (geb. 1612, gest. zu Wien 4. Jänner 1675), Hofkammer-Vicepräsident und General-Feldkriegscommissär und im Jahre 1669 in den Reichsgrafenstand erhoben; – Otto Achaz (geb. 1675), gefallen als kais. Hauptmann vor Szigeth in Ungarn im Kriege mit den Kuruzzen; – Otto Hartmann (geb. 17. März 1678) Oberstlieutenant, gefallen bei der Erstürmung der Festung Temesvár wider die Türken, am 9. September 1717; – Otto Heinrich Karl Graf von H. (geb. 13. November 1735, gest. 1771), k. k. Hauptmann, der seinen in der Schlacht bei Liegnitz erhaltenen Wunden erlag; – Otto Philipp Joseph Graf von H. (geb. 18. Februar 1733), war k. k. Feldzeugmeister, Inhaber eines Infanterie-Regiments, starb nach Wißgrill zu Linz 17. April 1799, nach Boyneburg in Ersch und Gruber’s „Encyklopädie“ (II. Sect. Theil 9, S. 366) blieb er aber in der Schlacht bei Landshut 1761. Auch ist aus den Verzeichnissen der ersten und zweiten Inhaber im „Militär-Schematismus“ seine Inhaberstelle nicht zu entnehmen. – In der von der jüngeren Hauptlinie abzweigenden b) jüngeren gräflichen Linie sind bemerkenswerth: Otto Ferdinand Ehrenreich Graf von H. (geb. 8. Februar 1706, gest. zu Wien 21. April 1788), Theatiner, Propst seines Collegiums in Wien, wo er am 4. Mai 1779 sein 50jähriges Priesterjubiläum feierte; – Otto Ferdinand (geb. 24. März 1712), Oberst des Dragoner-Regiments Fürst Liechtenstein, fiel als solcher bei Reichenberg in Böhmen 21. April 1757 im Kriege gegen die Preußen.

Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande (Wien 1800, Schuender, 4°.) Bd. IV, S. 397–423. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section, 9. Theil, S. 365. – Hübner, Genealogische Tabellen (Leipzig 1728, Gleditsch, kl. Qu. Fol.) Theil III, Tabelle 875–881. – Wappen. Quadrirter Schild, 1 und 4: in Schwarz zwei silberne auswärts gekehrte Jagdhörner. 2 und 3: getheilt, mit wechselnden Tincturen [193] blau und Silber, im silbernen eine rothe Rose. Auf dem Schilde zwei zueinandergekehrte gekrönte Helme; auf dem rechten die 2 Jagdhörner von 1 und 4, auf dem linken ein zusammengelegter Adlerflug mit abwechselnden Tincturen und der Rose.