BLKÖ:Janković, Alexander
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Janković von Daruvár, Anton Graf | ||
Band: 10 (1863), ab Seite: 73. (Quelle) | |||
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[1], Alexander (serbischer Staatsmann, geb. zu Temesvár um das Jahr 1800). Im J. 1829 begab er sich nach Serbien, trat in die Dienste der dortigen Regierung und wirkte gemeinschaftlich mit A. Petroniewić, dem damaligen Minister des Aeußern in Serbien, wesentlich mit zur Einverleibung der sechs fruchtbarsten Bezirke Krain, Timok, Parakin, Kruzewać, Starowlas und Drinaise mit Serbien. Im J. 1839 wurde er Secretär des Fürsten Michael und war dessen Begleiter, als der Fürst mit einer Deputation nach Constantinopel sich begab. Vom Sultan erhielt er bei dieser Gelegenheit den Nischan-Iftichar-Orden. Bei den Wirren des Jahres 1839–1842 in Serbien, welche mit der Abdankung des Fürsten Michael endigten, entwickelte J. große und energische Thätigkeit. Indem er sich nach Kragujevac zu Wucić, dem Anführer des Heeres, begeben hatte, bemächtigte sich J. nach Michael’s Flucht der Leitung der ganzen Bewegung in Serbien, entwarf eine provisorische Verfassung, schrieb die zahlreichen Proclamationen an das Volk und die Noten an die europäischen Höfe und bewährte in allen seinen Handlungen solchen Tact, daß ihn der neuerwählte Fürst Alexander, Sohn des Czerny Georg, gleich nach seinem Regierungsantritte zum Director der fürstlich serbischen Kanzlei ernannte. Nun betheiligte sich J. im Verein mit Wucić und Petroniewić an den wichtigsten inneren Reformen Serbiens und leitete, als Fürst Alexander auf Verlangen Rußlands den heimatlichen Boden verlassen mußte, um seine Wiederwahl zum Fürsten abzuwarten, als Staatskanzler die wichtigsten Geschäfte des Landes. Im Jahre 1847 wurde er Minister der Justiz und des Cultus, legte aber schon im folgenden Jahre das Portefeuille nieder, um in dem damaligen Parteistreite als Vermittler wirken zu können. Im Jahre 1850 wurde Janković zum Senator des Fürstenthums Serbien ernannt und unter Einem Coadjutor des Ministers des Aeußern Petroniewić. Als Letzterer später nach Constantinopel abging, versah J. provisorisch bis zu dessen Tode sein Amt. Im Jahre 1852 war es auch J., der im Vereine mit Knićanin im Namen der serbischen Regierung Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph in Peterwardein begrüßte, [74] bei welcher Gelegenheit er mit dem Orden der eisernen Krone 2. Classe ausgezeichnet wurde. Der Antrag des Fürsten Alexander, das Ministerium des Auswärtigen definitiv anzunehmen, lehnte J. ab, den Posten dem Ilia Garaschanin überlassend. Als dieser aber sein Portefeuille niederlegte, übernahm J. provisorisch dasselbe, bis es durch seine Vermittlungen Alex. v. Simić übertragen wurde. Die geschwächte Gesundheit des Letzteren hatte jedoch schon im Jänner 1856 dessen Enthebung zu Folge und Alex. Janković wurde sein Nachfolger. Aber schon im Juni 1856 trat J. von dem Ministerposten ab und in den Senat zurück. J. wird als ein gediegener Charakter bezeichnet, der mit demselben hohe Bildung und politische Begabung verbindet. Er hatte an den Wiener Conferenzen theilgenommen, als es galt. Serbien in den Strudel des continentalen Krieges zu ziehen.
Janković- Der Name Janković – wie überhaupt alle croatischen, auf ic endigenden Namen – erscheint auf die mannigfaltigste Art geschrieben und die Träger des einen finden sich mit allen Schreibweisen, u. z, als Janković, Jankovics, Jankovicz, Jankovits, Jankovitsch, Jankovitz, und alle diese Variationen erscheinen noch mit dem dem v substituirten w. Läßt es sich auch sprachlich entscheiden, welches die richtige Schreibweise sei, so erschwert doch die verschiedene Schreibart des einen und desselben Namens die Wahl. Hier wird der einfachsten und richtigsten, mit dem apostrophirten ć (auszusprechen wie tsch), gefolgt, und in den Klammem wird angegeben, wie auch sonst noch der Name geschrieben erscheint. Uebrigens ist die Aussprache, aller anderen Schreibweisen immer die gleiche, nämlich wie tsch. – Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 1856, Beilage zu Nr. 10, S. 158. – Rittersberg, Kapesní slovníček (Prag 1850, 12°.) Theil I, S. 799.
- ↑ Das c zu Ende der serbischen und illyrischen Namen lies wie tsch.