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BLKÖ:Kanka, die Familie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kanitz (Fräulein)
Band: 10 (1863), ab Seite: 438. (Quelle)
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Kanka, die Familie. Großvater, Vater und Sohn haben sich theils auf dem Gebiete der darstellenden und tönenden Kunst, wie auf jenem der Wissenschaft bekannt gemacht. Franz Maximilian Kanka[WS 1], in Böhmen geboren, lebte im 18. Jahrhunderte und war ein vortrefflicher Architekt. In jungen Jahren kam er nach Italien und machte dort seine architektonischen Studien. In sein Vaterland zurückgekehrt, gab er in mehreren von ihm und nach seinen Plänen ausgeführten Bauten Proben seines geläuterten Geschmacks. Von diesen sind u. a. anzuführen: Die St. Salvatorskirche am Altstädter Jesuitencollegium in Prag, das St. Katharinakloster sammt Kirche in der Neustadt, das Karlcollegium (1718); für den Grafen Czernin, dessen Hofbaumeister K. war, das Schloß zu Winarz in der Nähe von Prag; auch ist das von Augustin Neuraiter in Kupfer gestochene gräflich Czernin’sche Mausoleum von K. entworfen. – Sein Sohn Johann Nepomuk[WS 2] (geb. zu Prag 1744, gest. 1798) erhielt eine gelehrte Bildung, erwarb 1768 die juridische Doctorwürde, wurde von der Kaiserin Maria Theresia 1778 zum königl. Appellationsrath in Böhmen ernannt und im Jahre 1783 bei der neuen Organisirung der Gerichtsstellen in Böhmen zu dem königl. Landrechte in Prag als Rath übersetzt, als welcher er jedoch seine früheren Bezüge als Appellationsrath behielt. Im Drucke erschien vom ihm: „Systema juris gentium universale“ (Prag 1798). – Sein Sohn Johann[WS 3] widmete sich gleich dem Vater dem Studium der Rechtswissenschaften, erwarb die Doctorwürde und hat sich als Fachschriftsteller, wie auch als Componist bekannt gemacht. Als Ersterer gab er heraus: „Handbuch des österreichischen Gesetzes über schwere Polizeiübertretungen mit allen ... bis Ende 1822 erschienenen Verordnungen und Erläuterungen“. 2 Bde. (Prag 1823, Scholl, 8°.); – „Chronologisches Register über die in den 12 Stammbänden der durch Johann Blasek verbesserten Rothischen Gesetzsammlung für Böhmen enthaltenen Gesetze“ (Prag 1819, Scholl, 8°.); auch besorgte er die neue Ausgabe der von Johann Roth verfaßten und von Wilh. Gerh. Goutta fortgesetzten „Sammlung aller in dem Königreiche Böheim kundgemachten Verordnungen und Gesetze“, welche (Prag 1819–1826) in 20 Bänden erschienen ist. Als Tonsetzer hat er mehrere Compositionen, u. z.: „Concerto pour le Pianoforte“ (Leipzig 1804); – „Lieder österreichischer Wehrmänner von H. J. v. Collin“. 1. Abtheilung (Prag 1809) – und „XIII Variations pour le Clavecin ou Pianoforte“ herausgegeben.

Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 39 [über Franz Maximilian, den Sohn Johann Nepomuk und dessen Sohn Johann]. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 527 [über Franz Maxim. K.]. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortges. von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, Lex. 8°.) Bd. II, S. 467 [über Franz Max. K.].

Anmerkungen (Wikisource)