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BLKÖ:Khevenhüller, Rudolph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 222. (Quelle)
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32. Rudolph (gest. 1501), ein Sohn Johann’s (IV.) aus dessen Ehe mit Felicitas von Lindeck. Einer der ausgezeichnetesten Abkömmlinge dieser Familie. Im Jahre 1451 begleitete er mit seinem Bruder Johann (V.) den Kaiser Friedrich nach Siena und Rom, wo sie beide den Ritterschlag erhielten; im Jahre 1457 wurde Kh. mit Kaiser Friedrich zu Ober-Cilli belagert. Zwei Jahre später zog er mit seinem Oheim Bernhard nach Ortenburg, um das von den Görzern belagerte Schloß zu entsetzen, was auch Beiden gelang. Als im Jahre 1469 die Ungarn in Steiermark eingefallen waren, trieb er dieselben aus dem Lande und erwirkte in der Versammlung des Adels durch seine Beredsamkeit, daß Steiermark, Kärnthen und Krain in Hinkunft unzertheilt vereinigt zu bleiben haben; als im Jahre 1474 die Klagenfurter [223] sich erhoben, brachte Kh. sie zur Ordnung; auch im kärnthnerischen Kriege, den Kaiser Friedrich gegen den König von Ungarn, Mathias, durch 16 Jahre führte, leistete Kh. dem Kaiser erhebliche Dienste. Nachdem er im Jahre 1484, nach Anderen erst 1486, Landeshauptmann von Kärnthen geworden und diese Stelle auch in den Jahren 1493 und nach Megiser’s „Chronik von Kärnthen“ auch 1500 bekleidete, hatte er noch im vorgerückten Alter große Kämpfe zu bestehen, und zwar in den Jahren 1492–1497 mit den Türken; im letzteren Jahre schlug er deren 50.000 Mann starke Macht mit 30.000 Christen, in welchem Kampfe ihm aber vornehmlich die Befreiung der türkischen Gefangenen zum Siege verhalf. Rudolph wurde in diesem Kampfe auch verwundet, aber durch seinen mitkämpfenden Sohn Ulrich gerettet; im Jahre 1496 kämpfte er aber bei Friesach mit den Ungarn und befreite das ganze Land Kärnthen von diesem Feinde. Rudolph war mit Apollonia Welzer vermält, aus welcher Ehe die zwei Söhne Ulrich und Sigismund und eine Tochter Barbara entstammen. –