BLKÖ:Krottenthaler, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kroupa, Johann
Band: 13 (1865), ab Seite: 267. (Quelle)
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Krottenthaler, Karl (Tonsetzer, geb. zu Wien im Jahre 1818, gest. [268] ebenda 2. October 1864). Zeigte in früher Jugend Talent für die Musik und wählte sich dieselbe zu seinem Lebensberufe. Im Alter von 19 Jahren war er bereits Director des Carl-Theater-Orchesters und saß allabendlich durch 27 Jahre an einem und demselben Platze im Carl-Theater, dessen lebendiges Lexikon er war, worin ihn vornehmlich sein treffliches Gedächtniß unterstützte. Mit dem Ende der Lehmann’schen Direction hörte auch seine Function als Orchester-Director auf und er betrat das Theater nicht mehr. Mit dem Verluste seiner Stelle hatte ihn ein empfindlicher Schlag getroffen. Er lebte nunmehr vom Musikunterrichte und zog sich auch in seinem Berufe das Leiden zu, das seinen Tod zur Folge hatte. K. war wenig bekannt, denn sein Name kam nur selten in die Oeffentlichkeit, zuweilen wenn man ihn auf den Zetteln des Carl-Theaters las, weil eben wieder eine neue, von ihm componirte Zwischenactsmusik gespielt wurde, und einmal, als er die Witwe des Komikers Wenzel Scholz geheirathet. K. kam während seines ganzen Lebens nur einmal über Wien hinaus, und zwar im Jahre 1848, als er vor der Revolution nach Salzburg flüchtete. Als Musiker hat er manche nette Arbeit geliefert; aber Vieles, was unter anderen Firmen aufgeführt wurde, soll, wie sein Nekrologist schreibt, ihn zum Verfasser gehabt haben. Im Stiche ist nur Weniges erschienen, und zwar: „Miau-Polka, nach Motiven aus dem Singspiele: „Die verwandelte Katze“ (Wien 1861, Spina); – „Die Nestroyaner. Walzer nach Motiven Nestroy’scher Couplets“ (ebd.); – „Gstanzln: A Gartnerkind bin i“, – „Lied des Genius: Ich bringe dir den Trost“, – „Ich bin ein Wesen, wohl bekannt“ (ebd. 1862, sämmtlich bei Spina), und die Musik zu Elmar’s dramatisch-allegor. Zeitbild „Carneval in Wien 1862“ (ebd.). Vieles hat er in Handschrift hinterlassen.

Wiener Zeitung 1864, Nr. 241, S. 36. – Presse (Wiener polit. Blatt) 1864, Nr. 273, Abendblatt. – Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1864, Nr. 33. – Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1861, Nr. 274.