BLKÖ:Kroupa, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 13 (1865), ab Seite: 268. (Quelle) | |||
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Bergler’s [Bd. I, S. 309][WS 1] Leitung stand. An dieser bildete er sich bis zum Jahre 1821, dann trat er aus und begann Porträte zu malen, worin ihm seine Geschicklichkeit im Treffen und auch die übrige fleißige Ausführung sehr zu Statten kam. So geschah es, daß er, um Unterricht zu ertheilen, in die Familien des hohen Adels berufen wurde und mit denselben oft den Sommer auf dem Lande zubrachte. Die kleinen, aber gewählten Gallerien, welche sich auf den Schlössern des hohen böhmischen Adels befinden, wurden für K., dem es so an Gelegenheit fehlte, Reisen in das gelobte Land der Kunst zu machen, eine treffliche Schule der weiteren Ausbildung. So z. B. copirte K. in der reichen Gallerie des Fürsten Colloredo-Mannsfeld mehrere der bedeutendsten Gemälde. Auch wurde auf diese Art der Uebergang von der Bildnißmalerei, ohne diese ganz aufzugeben, zur Geschichtsmalerei vermittelt, und bald folgten zahlreiche Aufträge für Altarbilder. Von diesen letzteren sind folgende Werke seines Pinsels bekannt: in der Pfarrkirche zu Stradonic bei Nizborsk „Die H. Liboria“, – „Die Madonna mit dem Kinde“; – in Nizbor: „Die h. Kreuzerhöhung“; – in Ulneves: „Der H. Johannes der Täufer“; – in Zbecno [269] bei Křivoklat: „H. Maria, H. Joseph und H. Anna“; – in Groß-Ujezd: „Mariä Himmelfahrt“; – in Nezabudic: „Der H. Johann von Nepomuk“ und „Der H. Wenzel“; – in Skrivan: „Die Steinigung des H. Stephan“; – in Mutejovic: „Scenen aus dem Leben des H. Wenzel“; – in Mestec: „Der H. Michael“; – in Skryji: „Die Madonna“ und „Der H. Adalbert“; – in Novo Hut: „Mariä Geburt“, – „Der H. Johann von Nepomuk“, – „Die H. Floriana“; – in Zbirok: „Die h. Dreifaltigkeit“ und „Das Rosenkranzfest der H. Maria“; – in Skromnitz: „Der H. Johannes der Täufer“; – in Drzkov: „Die Madonna mit dem Kinde“ und „Der H. Wenzel“. Ueberdieß finden sich noch zahlreiche Werke seines Pinsels in Böhmen und Mähren. – Seines Sohnes Wenzel (geb. 7. März 1825) ist schon unter dem Name Kraupa [s. d. S. 146] Erwähnung geschehen. Es ist entweder das Zeichen der Unfertigkeit der Sprache eines Volkes oder der Geschmacklosigkeit seiner Philologen, wenn die eigenen Namen mit wechselnden Selbstlauten, wie es hier der Fall ist, wo der Künstler bald mit einem a, bald mit einem o und zwar von den Stimm- und Chorführern der Nationalen selbst, die doch in der Sprache und in ihrer Schrift einig sein sollten, geschrieben erscheinen. Dieser störende und Irrthümer aller Art nach sich ziehende Uebelstand wurde in diesem Lexikon schon bei einer anderen Gelegenheit [bei Jirovec, Bd. X, S. 186] bemerkt und veranlaßte auch, daß in diesem Werke Vater und Sohn (Kraupa und Kroupa um volle 123 Seiten weit von einander entfernt aufgeführt werden, und daß der böhmische Dichter Koubek, der schon unter Kaubek im Bande XI, S. 40, vorkam, noch einmal in diesem Bande, S. 54, erwähnt wird, was freilich bei dem Umstande, daß die zweite Biographie eine reiche Ergänzung der ersten dürftigen Skizze ist, immerhin erträglich sein dürfte.
Kroupa, Johann (Maler, geb. zu Prag 1794). Kam, nachdem er bei den Piaristen in Prag die Gymnasialclassen zurückgelegt, in die Prager Akademie der bildenden Künste, welche damals unter- Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladislaus Rieger (Prag 1859, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 1022.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: [Bd. I, S. 300].